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Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Empathie sind grundsätzlich positive Eigenschaften. Wer es jedoch übertreibt und immer und überall versucht, es allen recht zu machen, tut damit niemandem einen Gefallen. Sich selbst schon gar nicht.

Ungesundes People Pleasing schadet nicht nur dir selbst, sondern ist oftmals auch unehrlich anderen gegenüber. In meinem Blogbeitrag möchte ich etwas tiefer in das Thema eintauchen, 5 Anzeichen mit dir teilen, die darauf hinweisen können, dass du ein „People Pleaser“ bist und wie du die ersten Schritte gehen kannst, um aus dieser Harmonie-Spirale auszusteigen.

Anzeichen Nr. 1

Du sorgst stets für Harmonie

Ein typisches Anzeichen für „People Pleasing“ ist der Wunsch nach Harmonie um jeden Preis. Egal ob im Beruf, in der Familie oder im Freundeskreis – du strebst so oft wie möglich nach guter Stimmung und vermeidest bewusst Konfliktthemen. Doch Vorsicht, der ständige Drang nach Harmonie führt früher oder später zu einem Verlust deiner ehrlichen Meinung und deiner wirklichen Persönlichkeit.
Menschen, die von Natur aus harmonieorientiert sind, neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Der Balanceakt besteht darin, die Harmonie zu bewahren, ohne dabei die eigene Authentizität zu opfern.

Anzeichen Nr. 2

Es fällt dir schwer, Position zu beziehen

Ein weiteres Anzeichen ist die Schwierigkeit, klare Positionen zu beziehen. Obwohl du vielleicht eigene Überzeugungen hast, zögerst du, sie auszusprechen, aus Angst vor möglicher Ablehnung.
Das Zurückhalten deiner Meinung kann jedoch langfristig auch dein Selbstmarketing schwächen. Deine echte Persönlichkeit bleibt dadurch im Schatten. Die Kunst besteht darin, klare Positionen zu vertreten, ohne dabei rücksichtslos zu sein. Klare Positionierung und den anderen trotzdem gut aussehen lassen, sind die Schlüssel zu einem erfolgreichen Selbstmarketing.

Anzeichen Nr. 3

Du gibst bei einem Konflikt schnell nach

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von „People Pleasern“ ist die Neigung, in Konfliktsituationen schnell nachzugeben. Selbst wenn du unzufrieden bist, vermeidest du Auseinandersetzungen, um Harmonie zu bewahren. Doch dieser scheinbare Frieden könnte auf Dauer zu einem persönlichen Tiefstatus führen.
Nehmen wir als Beispiel Christine. Sie traut sich nicht, ihre Bedürfnisse zu formulieren und geht daher oft Kompromisse ein, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Dabei vergisst sie jedoch, dass ihre eigenen Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die der anderen. Anstatt Konflikten aus dem Weg zu gehen, sollte man diese als Chance für Wachstum betrachten.

Anzeichen Nr. 4

Du suchst den Fehler immer erst bei dir

„Sorry“ gehört – unabhängig von der Situation – zu deinem Standardvokabular. Du nimmst oft die Schuld auf dich, ohne die Umstände zu hinterfragen. Auch diese unangebrachte Form der Selbstkritik kann dazu führen, dass du deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst und die Verantwortung für Probleme übernimmst, für die du gar nicht zuständig bist. Du bist schnell verunsichert und beziehst alles, was nicht gut läuft, auf dich selbst.
Menschen, die reflexartig die Schuld auf sich nehmen, haben oftmals ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe.
Statt sofort ins Schuldgefühl zu gehen, stelle Fragen, um herauszufinden, wer hier welchen Beitrag hat oder ob wirklich du gemeint bist.

Anzeichen Nr. 5

Du rechtfertigst dich für alles

Wenn du dazu neigst, dich ständig zu rechtfertigen, dann schadest du dir auch mit diesem Verhalten mehr selbst als dass du anderen hilfst. Sobald du in die Verteidigung gehst, signalisierst du Unsicherheit und setzt deine natürliche Autorität aufs Spiel. Wenn du ständig darauf bedacht bist, dich zu rechtfertigen und das Gleiche immer mit anderen Worten zu wiederholen, dann schwächst du dein Auftreten und du wirst von anderen nicht ernstgenommen.

Was kannst du als erstes tun, um dein Verhalten zu ändern?

Der erste Schritt, um aus der „People Pleaser“-Falle auszubrechen ist Selbstreflexion. Beobachte bewusst dein Verhalten in verschiedenen Situationen, notiere dir täglich, wann du dazu neigst, es allen recht machen zu wollen und analysiere die Muster.

Indem du deine Gewohnheiten identifizierst und verstehst, kannst du lernen, deine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren, klare Positionen zu beziehen und authentisch zu bleiben.

Auf diese Weise stärkst du nicht nur dein Selbstbewusstsein, sondern förderst auch eine gesunde und ehrliche Kommunikation in allen Lebensbereichen.

Folgende Situationen kannst du unter die Lupe nehmen und für dich analysieren:

  • Du sagst JA, obwohl du NEIN denkst
  • Du sagst NICHTS, obwohl du klar andere Bedürfnisse hast und du so über dich selbst hinweg gehst
  • Du SCHWEIGST, obwohl du eine andere Meinung hast
  • Dein Gegenüber ist DURCHSETZUNGSSTARK/DOMINANT und du denkst: “Es macht keinen Sinn, dass ich was sage”, obwohl gerade jetzt deine andere Sichtweise gefragt wäre, um ein wichtiges Thema von allen Seiten zu beleuchten
  • Du hast in der Situation die innere Haltung: “Ich möchte es allen recht machen und ich möchte von allen gemocht werden”. Bitte nimm wahr, wann diese Haltung stark präsent ist.

 

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