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„Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“, so lautet ein Zitat von Oscar Wilde. Selbstliebe ist nicht nur das Geheimrezept für ein glückliches, erfülltes Leben, sondern auch die Basis einer funktionierenden Partnerschaft. Warum fällt es uns jedoch so schwer uns selbst zu lieben und uns so anzunehmen, wie wir sind?
Um diese Frage zu klären, müssen wir erst einen Blick in unsere Vergangenheit werfen.

Von der Kindheit geprägt

Gerade in jungen Jahren beziehen wir Probleme auf uns selbst und neigen dazu, die Schuld externer Probleme bei uns zu suchen. Ein Streit in der Familie, eine Scheidung oder schmerzhafte Bemerkungen gehen uns in jungen Jahren oft besonders nahe.
Diese Erfahrungen prägen uns im Unterbewusstsein und verfolgen uns auch noch Jahre danach.

Wenn du schon einmal Gedanken hattest, wie „Ich bin es nicht wert geliebt zu werden“, „Ich hätte die Trennung meiner Eltern vermeiden können“ oder „Ich bin einfach nicht gut genug“, dann sind das Glaubenssätze, die sich in deiner Vergangenheit eingeprägt haben. Oftmals sind es nur kleine Bemerkungen, die für uns jedoch besonders schmerzhaft waren und uns dadurch im Gedächtnis geblieben sind, da wir gerade in jungen Jahren besonders verletzlich und unsicher sind.

Selbstliebe ist ein lebenslanger Prozess

Ob wir uns selbst wertschätzen oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von unseren Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit machen durften. Vielleicht hast du schon einmal von Frauen mit einem makellosen Körper gehört, dass sie sich zu dick finden oder von äußerst attraktiven Personen, dass sie aufgrund ihrer Nase, ihrer Ohren oder ihrer Lippen Komplexe haben. Natürlich denkst du dir dann, das ist doch alles nur Einbildung oder diese Person möchte doch einfach nur Aufmerksamkeit, aber die Selbstwahrnehmung dieser besagten Person wurde durch negative Erfahrungen so stark beeinflusst, dass sie eine verzerrte Realität von sich selbst wahrnehmen.

Wenn auch du unter Selbstzweifel leidest oder manchmal das Gefühl hast, einfach nicht gut genug zu sein, dann ist es wichtig, dass du beginnst an deiner Selbstakzeptanz zu arbeiten.

Lerne dich so zu lieben und anzunehmen, wie du bist. Jetzt wirst du dir denken, das ist leichter gesagt als getan, aber so einfach funktioniert das nicht und damit hast du vollkommen recht. Sich selbst zu lieben, geht nicht von einem Tag auf den anderen…oder vielleicht doch? Wie wäre es, genau diese Realität zu wählen?

5 Tipps, die dir dabei helfen, dich selbst zu lieben

1) Fokussiere dich auf deine Stärken

„Nenne mir 5 deiner Stärken“, diese Frage musstest du bestimmt schon öfter bei einem Bewerbungsgespräch beantworten. Heute geht es aber nicht um eine Arbeitsstelle, sondern um dich. Schreibe all deine positiven Eigenschaften auf ein Blatt Papier. Es können ruhig auch Kleinigkeiten sein oder Dinge, die dir vielleicht gar nicht so bewusst sind, die du aber immer wieder von Freunden und Bekannten hörst, wie zum Beispiel: „Du bist total kreativ“.

Verwende die folgenden Fragen als Anregung:

  • Wobei bist du besser als andere?
  • Was kannst du besonders gut?
  • Was liegt dir einfach bzw. was ist dein Talent?
  • Wofür wirst du von Freunden und Bekannten oft gelobt?

Schreib dir alle Eigenschaften auf, die dir einfallen und ergänze die Liste bei Bedarf immer wieder. Lies dir danach alle Stichwörter laut vor und wiederhole diese Übung regelmäßig.

Wenn es dir einmal nicht gut geht, schaue auf die Liste und rufe dir all deine guten Eigenschaften in Erinnerung.

2) Lerne deinen Körper zu lieben

Stelle dich dafür komplett nackt vor den Spiegel. Anstatt dich zu kritisieren und dir zu denken, was dir nicht gefällt, fokussiere dich nun auf das Positive. Was gefällt dir an deinem Körper? Vielleicht fällt dir diese Übung schwer und du beginnst dich selbst zu kritisieren, aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du dich glücklich schätzen kannst, einen gesunden Körper zu haben. Mach dir selbst Komplimente für alles, was dir an dir gefällt und wofür du dankbar bist. Und dein Körper wird lachen vor Freude, dass er so viel Aufmerksamkeit von dir bekommt.

3) Vergib dir

Denk daran, die Vergangenheit war gestern und kann jetzt nicht mehr beeinflusst werden. Viele Menschen leiden jedoch auch lange Zeit später noch. Arbeite deine Vergangenheit auf und vergib dir ganz bewusst. Vielleicht gibt es Situationen, in denen du gern anders gehandelt hättest, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Die Vergangenheit existiert nicht mehr. Verwende sie also, um aus deinen Fehlern zu lernen und schließe mit ihr ab.

4) Kommuniziere deine Bedürfnisse klar

Du bist für dein Leben verantwortlich und es liegt an dir, wie du mit verschiedenen Situationen umgehst. Warte nicht darauf, dass andere erraten, wie du dich fühlst und was du möchtest, sondern beginne ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Werde dir darüber klar, was du möchtest im Leben und fordere das auch ein. Manchmal ist das nicht ganz leicht, du wirst jedoch sehen, es lohnt sich.

Wenn du das Gefühl hast, zu wenig zu verdienen, dann sprich mit deinem Chef über ein besseres Gehalt. Wenn du dir mehr Zeit von deinem Partner wünschst, dann kommunizier das. Wenn du möchtest, dass sich deine Kinder bei der Organisation des Haushalts beteiligen, dann sag ihnen das ganz klar.

5) Nimm dir Me-Time

Lerne allein zu sein und die Zeit mit dir zu genießen. Nimm dir regelmäßig Zeit für dich und feiere diesen Moment. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem leckeren Abendessen, einem Glas Wein und deiner Lieblingsserie oder deinem Lieblingsbuch? Du wirst sehen, dass auch das hin und wieder sehr schön sein kann.

Dies war nur eine kleine Auswahl an Übungen, die dir dabei helfen können, deine Selbstakzeptanz zu verbessern und zu lernen, dich selbst zu lieben. Denk daran, du bist einzigartig und genau das macht dich so besonders!

Deine Tiziana

 

Foto: Caju Gomes/unsplash.com