Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie neben dominanten Kollegen unsichtbar sind? Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Meinung von Ihrem Chef nicht wertgeschätzt wird? Oder haben Sie manchmal die Impression, dass Ihre Vorschläge in Meetings untergehen?
Wenn Sie diese Fragen mit ja beantworten können, dann haben Sie wahrscheinlich Probleme damit, sich durchzusetzen.
In meinem heutigen Beitrag geben ich Ihnen Tipps, wie Sie sich in drei speziellen Situationen konkret verhalten können.
So setzen Sie sich im Gespräch mit Alpha-Tieren durch:
Laute Personen im Umfeld, sei es die Chefin, der Kunde oder einfach nur der Kollege, werfen einem schnell aus der Bahn und Sie verlieren durch die dominante Art Ihres Gegenübers wichtige Reaktionszeit.
Damit Ihnen das nicht mehr passiert, können Sie in Zukunft die folgenden drei Methoden anwenden:
1) Nehmen Sie eine stärkende innere Haltung ein
Stellen Sie sich vor: „ich weiß, was ich kann und wer ich bin“, dehnen Sie sich in Ihrer Vorstellungskraft über Ihren Körper hinaus und nehmen Sie energetisch den ganzen Raum ein.
2) Paraphrasieren Sie
Wiederholen Sie das Gesagte, um schlagfertiger zu wirken und um wichtige Reaktionszeit zu gewinnen.
Sagen Sie zum Beispiel: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie von mir erwarten, dass ich die Präsentation bis heute Nachmittag fertigstelle?“
3) Wenden Sie die Rückfragetechnik an
Nehmen Sie dafür den Gesprächsinhalt Ihres Gegenübers und stellen Sie dazu eine inhaltlich passende Frage. Beispiel: „Sie haben gerade das Thema xy gesprochen, können Sie das etwas differenzierter beschreiben?“ Jetzt muss das Gegenüber in die Verantwortung gehen und selber etwas liefern. Und oft ist es für alle sehr hilfreich, wenn eine schwammige Aussage präzisiert wird.
So bremsen Sie Vielredner sowohl privat als auch beruflich aus
Jemanden zu unterbrechen ist nicht ganz einfach, vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um den Vorgesetzten handelt. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen, in denen man Vielredner einfach ausbremsen muss, da man sonst selbst nie zu Wort kommt.
Am besten unterbrechen Sie auf eine charmante Art und Weise, z.B. mit „Ja…genau UND kommen wir zum nächsten Punkt unseres Meetings….“
Oder stellen Sie Ihrem Gegenüber eine Frage, weisen Sie ihn zum Beispiel darauf hin, dass Sie gern zum Thema zurückkehren möchten. Hierbei gilt, der Ton macht die Musik, also eine freundliche Hartnäckigkeit. Achten Sie darauf, Ihren Gesprächspartner stets wertschätzend zu unterbrechen.
Beispiel-Frage könnte hier sein: “Ist das ein zentraler Faktor für unser Thema?“
So grenzen Sie sich in Ad hoc Situationen ab, ohne dabei emotional zu reagieren
Wenn jemand etwas sagt, das Sie wirklich schockiert, dann ist es wichtig, dass Sie nicht in den Tiefstatus gehen und sich klein machen. Haben Sie sich schon einmal in einer ähnlichen Situation befunden und anstatt zu reagieren, haben Sie sich in der Schockstarre befunden? Damit signalisieren Sie Unterordnung! Reagieren Sie beim nächsten Mal souverän und gelassen.
Wenn jemand etwas sagt, das Sie trifft, dann können Sie darauf zum Beispiel antworten: „Ich bin gerade irritiert und ich möchte jetzt noch einmal darüber nachdenken.“
Damit verletzen Sie niemanden und bringen Ihre Irritation trotzdem zum Ausdruck.
Die zweite Variante ist, den anderen nach dem Motiv zu fragen, warum er so etwas behaupten oder denken kann.
Beispiel: „Ich kann das gerade nicht einordnen. Was ist genau passiert, dass Sie so denken und handeln?“
Indem Sie auf diese Art und Weise reagieren, können Sie innerlich deeskalieren und besser mit Ihrem Stress-Zustand umgehen. Es ist wichtig, dass Sie in dieser Situation nicht auf Angriff gehen und Ihrem Gesprächspartner keine Vorwürfe machen.
In bestimmten Situationen kann es auch angemessen sein zu sagen, dass Ihnen der Kragen platzt. Auch diese Ausdrucksweise hilft Ihnen zu deeskalieren.
„Ich merke gerade, dass mir der Kragen platzt! Ich brauche jetzt ein paar Minuten, machen wir einen kurzen Break.“
Achten Sie jedoch stets darauf niemanden persönlich anzugreifen oder zu verletzen.
Behalten Sie diese Tipps für das nächste Meeting im Hinterkopf. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man sich in Gesprächen mit Kunden, Kollegen, Mitarbeitern oder sogar mit dem Chef abgrenzen kann. Wenn Sie die richtigen Werkzeuge kennen, dann gehen Sie viel gelassener und souveräner ins nächste Meeting.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema Abgrenzung gemacht?
Foto:Maksym Povozniuk/stock.adobe.com
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