Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Das Sprechen in Meetings, Small Talk mit Kollegen, Kundengespräche oder Eigenwerbungen fallen introvertierten Menschen oft schwer. Im schlimmsten Fall werden zurückhaltende Personen im Unternehmen gar nicht richtig wahrgenommen und ihre Ideen fallen oftmals unter den Tisch.

Dabei steckt in ihnen großes Potential und viel Expertise. Heute möchte ich nicht nur mit den häufigsten Irrtümern aufräumen, die über leise Persönlichkeiten vorherrschen, sondern auch darüberschreiben, warum es durchaus auch Vorteile haben kann, als leise Lady durchs Leben zu gehen.

Irrtum Nr. 1 – Leise zu sein ist eine Schwäche

Oftmals sehen leise Persönlichkeiten ihre Introvertiertheit als Schwäche und vergleichen sich permanent mit extrovertierten Menschen. Anstatt die leise Art als Schwäche anzusehen, ändere stattdessen deine Haltung und beginne deine individuelle Art zu akzeptieren und zu lieben. Sag „Ja“ zu dir selbst und akzeptiere, dass du auf deine ganz persönliche Weise leise durchs Leben gehst. Sei dir jedoch bewusst, dass du stark und präsent sein kannst. Sobald du das annimmst, wirst du Veränderungen bemerken und sehen, wie du plötzlich auf eine feine und authentische Art selbstbewusst auftrittst.

Irrtum Nr. 2 – Selbstmarketing bedeutet „Ego-Shooting“

Gutes Selbstmarketing beginnt mit einer Reise nach innen und einer wichtigen Frage an dich selbst: „Wer bin ich wirklich?“

Finde heraus, was dich einzigartig macht, was deine Werte sind und wofür du wahrgenommen werden möchtest. Beantworte dir diese Selbstreflexionsfragen vorab und werde dir klar, wofür du stehst, bevor du deine Reise nach außen beginnst.

Irrtum Nr. 3 – „Ich mache doch nur meinen Job“

Die dritte Selbstmarketingfalle ist es, deine eigenen Leistungen nicht anerkennen zu können. Oftmals tendieren leise Ladies dazu, nicht über die eigenen Erfolge sprechen zu können. Diese Gewohnheit ist schwächend und kontraproduktiv, denn Vorgesetzte und Kollegen bekommen dadurch im schlimmsten Fall nichts von den persönlichen Leistungen und dem Einsatz im Unternehmen mit. Lerne daher offen über deine Erfolge zu sprechen und stolz darauf zu sein. Wenn es dir zu Beginn unangenehm ist oder du nicht weißt, wie du am besten an die Sache herangehst, dann probiere es zum Beispiel einmal mit Brandstories oder Storytelling. Setze dich dafür bewusst hin und überlege in Ruhe, was du Tag für Tag leistest und wie du das am besten in Form von stärkenden Geschichten an andere weitervermitteln kannst.

Erkenne deinen Selbstwert und überlasse die Bühne nicht den Blendern

Solange du deinen Selbstwert nicht erkennst, werden ihn auch andere nicht erkennen. Gehe also den ersten Schritt und werde dir darüber bewusst, wer du bist und wie du deine Stärken am besten auf die Bühne bringst. Je mehr Abwertung und Konkurrenz im Unternehmen gelebt wird, desto wichtiger ist es, deine Qualitäten einzubringen, um dein Umfeld positiv zu beeinflussen. Nimm dir als leise Lady die Bühne und überlasse sie nicht automatisch den Blendern.

5 Schritte für einen starken Auftritt

#step 1 Definiere deine Ziele

Bevor du beginnst deinen Auftritt – wie z.B. ein wichtiges Gespräch oder ein Meeting – zu planen ist es wichtig, deine Ziele festzulegen. Beantworte dir dazu die folgenden Fragen:

  • Was ist mein Ziel?
  • Was möchte ich erreichen?
  • Wo liegt mein Fokus?
  • Was ist mein Minimalziel?

Durch die Beantwortung dieser Fragen schaffst du dir selbst Klarheit und bekommst eine bessere Vision auf dein Ziel.

#step 2 Wähle bewusst deine innere Haltung

Mit welcher inneren Haltung gehst du normalerweise in ein Gespräch? Gehörst du zu denjenigen, die sich permanent im „aber“-Modus befinden und ständig für alles Ausreden finden oder bist du jemand, der Situationen mit einer positiven Haltung konfrontiert. Diese Haltung bezeichne ich als „Ja, genau“-Haltung. Lerne deine Schwächen zu akzeptieren, finde jedoch gleichzeitig eine Lösung dafür wie du deine Stärken noch besser einsetzen kannst.

Zum Beispiel: Sag zu dir selbst: „Ja genau, ich bin leise und stark und nehme mir die Bühne.“

Du wirst sehen, dass du dadurch mit einer komplett anderen Haltung in ein Gespräch gehst, als wenn du ständig Ausreden suchst oder im Vermeiden von Situationen bist.

#step 3 Kopf-Herz-Hand-Prinzip

Überprüfe bevor du etwas vorbereitest und präsentierst, ob du genügend Informationen hast (Kopf). Danach überlege dir, wie du eine gute Beziehung gestalten kannst: was ist mein Beitrag für ein gutes WIR (Herz). Der letzte Punkt ist die Hand. Dieses Symbol steht für die Handlung. Überlege dir, zu welcher Handlung du dein Gegenüber führen möchtest.

#step 4 Körpersprache

Setze dich mit den folgenden Fragen auseinander:

  • Nutze ich meinen Körper?
  • Mache ich ihn zu meinem Verbündeten?
  • In welcher Körperhaltung befinde ich mich?

Unterschätze keinesfalls deine Körpersprache, denn unsere äußere Haltung beeinflusst die innere Haltung. Finde heraus, ob du im Hochstatus oder im Tiefstatus auftrittst.

Tipp:
Lerne auch bei dominanten Menschen nicht sofort zurückzuweichen und anderen den Weg zu überlassen. Sichtbarkeit bedeutet auch, in einem angemessenen Status zu agieren.

#step 5 Hab Freude an dem, was du machst

Der letzte Punkt, der keineswegs unterschätzt werden sollte, ist die Freude an deinem Handeln. Fokussiere dich nicht auf das Perfekte, sondern handle mit Leidenschaft und Freude. Nur so legst du einen authentischen Auftritt hin und überzeugst andere mit deiner Wirkung und vor allem Begeisterung.

 

 

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