Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Auftreten und Wirkung sind in allen Lebenslagen wichtig, vor allem auch, wenn es sich um Berufssituationen handelt. Im Unternehmen ist es für dich stärkend, wenn du von Vorgesetzten, Kolleg:innen und Kunden als kompetente Fachperson wahrgenommen wirst. Manche Menschen erwecken den Eindruck, als würde ihnen ein starker Auftritt im Blut liegen, andere wiederum haben tagtäglich damit zu kämpfen, wahrgenommen zu werden.

Wenn du zu der zweiten Gruppe gehörst, dann habe ich eine gute Nachricht für dich. Unser Auftreten und unsere Wirkung auf andere müssen wir nicht dem Schicksal überlassen, sondern können wir gezielt trainieren und verbessern.

Wie das genau geht, das beschreibe ich dir in meinem heutigen Blogbeitrag:

1) Sei dir über deine Wirkung bewusst

Bevor du beginnst an deiner Wirkung und an deinem Auftreten zu arbeiten, ist es wichtig, den derzeitigen IST-Zustand herauszufinden. Wie wirkst du auf andere? Was sind deine Stärken und was sind deine Schwächen? Erst, wenn du dir darüber bewusst bist, kannst du aus deinen Schwächen lernen und deine Stärken nutzen, um dich und deinen Auftritt gezielt weiterzuentwickeln.

Wenn du dir bisher unsicher bist über deine Wirkung auf andere, dann möchte ich dich dazu einladen, einfach einmal nachzufragen. Frag Kollegen, Vorgesetzte oder andere Personen in deinem Unternehmen, denen du vertraust, wie du in Auftrittssituationen rüberkommst, z.B. in Meetings oder bei Präsentationen.

Wenn es dir unangenehm ist, dieses Thema direkt anzusprechen, dann kannst du erklären, dass du im Moment daran arbeitest, deine Auftrittskompetenzen weiterzuentwickeln und dir deshalb Feedback einholen möchtest.
Auch wenn es für dich zu Beginn vielleicht ungewohnt ist, möchte ich dich dazu ermutigen, Rückmeldungen einzuholen, um ein realistisches Bild deiner Ausgangslage zu bekommen. Feedback von verschiedenen Menschen ist so wertvoll!

Mögliche Fragen können sein:

  • Was hat dich an meinem Auftritt beeindruckt?
  • Was hätte ich noch besser machen können?
  • Hast du noch weitere Empfehlungen an mich?

2) Definiere deine Stärken durch eine Erfolgssituation

Der nächste Schritt ist nun, dass du dich an eine Situation erinnerst, in der dir etwas besonders gut gelungen ist. Was genau hat in diesem Moment zu deinem Erfolg beigetragen? Denk über deine persönlichen Erfolgsfaktoren nach und was du in dieser Situation anders gemacht hast als sonst.

Warst du besonders gut vorbereitet? Hattest du an diesem Tag besonders viel Vertrauen in dich selbst? Denk darüber nach und versuche dein Verhaltensmuster in Zukunft in schwierigen Situationen zu wiederholen, um erneut stark zu wirken.

Reflektiere dein positives Erlebnis:

  • Was waren meine Erfolgsfaktoren?
  • Was habe ich anders gemacht?
  • Wie war meine Vorbereitung?
  • Welche innere Haltung hatte ich?
  • Was habe ich gefühlt in dieser Situation?

3) Übung macht den oder die Meisterin

Menschen sind Gewohnheitstiere und neigen dazu, ihr Verhalten konstant zu wiederholen. Versuche einen Schritt aus deinem Safe space herauszutreten und dein neu erworbenes Wissen in den Arbeitsalltag einzubauen.

Mein Tipp ist es, dir nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, sondern kleine Schritte zu gehen. Denk daran, der beste Weg, um die Angst vor etwas zu verlieren ist es, über seinen Schatten zu springen und es trotzdem zu tun. Wenn du bisher Angst vor größeren Auftritten oder Präsentationen hattest, dann bitte deine Chefin bei Gelegenheit zum Beispiel eine kleinere Kundenpräsentation übernehmen zu dürfen. Wenn du dich dabei wohl fühlst, dann steigerst du dich Schritt für Schritt und schon bald werden Präsentationen kein Problem mehr für dich darstellen.

4) Festige deine Kompetenzen

Nachdem du den ersten Schritt gegangen bist und dich getraut hast aus deiner Komfortzone herauszutreten, ist es nun an der Zeit, deine Kompetenzen zu festigen und sie in eine Gewohnheit zu verwandeln. Wende deine neu erlernten Kompetenzen so oft wie möglich an und nutze jede Möglichkeit zu üben und dich zu verbessern. Auch wenn es zu Beginn noch etwas Überwindung erfordern wird, wirst du sehen, dass sich dein neues Verhalten schnell integriert.

5) Vergleichen macht unglücklich

Kennst du Personen, die mit ihrem Charisma andere magisch in ihren Bann ziehen? Oder diejenigen, die bei Präsentationen so gut sprechen, dass man ihnen am liebsten stundenlang zuhören könnte?
Natürlich kannst du von anderen lernen, sei jedoch wach, wenn du anfängst dich selber zu demotivieren, indem du dich vergleichst.

Hier möchte ich dich daran erinnern, jeder von uns ist anders und auf seine Art einzigartig. Nicht jeder ist extrovertiert und laut und das ist gut so.

Wenn du das Gefühl hast, eher introvertiert zu sein, dann vergleiche dich nicht mit diesen Personen. Um einen starken Auftritt hinzulegen, musst du nicht extrovertiert sein. Das ist eine Geschichte, die du dir selber erzählst, die nicht wahr ist. Kreiere mit deinen Kompetenzen etwas Eigenes und du wirst sehen, dass du auch als introvertierte Person, Menschen magisch in deinen Bann ziehen kannst. Ich habe schon viele leise Menschen ganz stark erlebt.

6) Belohne dich für deine Erfolge

Persönliche Veränderung kann eine Herausforderung sein und es steckt viel Mut und Durchhaltevermögen dahinter. Daher möchte ich dir raten, deine Erfolge zu feiern – egal ob große oder kleine. Belohne dich für jeden Meilenstein, den du dir gesetzt hast und erfolgreich abschließen konntest. Das motiviert dich auch in Zukunft weiterzumachen, aus deiner Komfortzone zu treten und deine Kompetenzen weiter zu entwickeln.

Übrigens: Feiere dich auch, wenn dir etwas nicht so grandios gelungen ist. Feiere deinen Mut, etwas Neues ausprobiert zu haben!

7) Achte auf deine Gedanken dir gegenüber

Wenn du ständig an dir selbst zweifelst und dir immer wieder denkst, dass du in der Situation xy bestimmt versagen wirst, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dies auch eintreten wird. Die Macht unserer Gedanken ist enorm. Passe daher gut darauf auf, welche Gedanken du zulässt und welche nicht.
Die gute Nachricht ist, unsere Gedanken können unser Handeln sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Mache dir daher vor einer wichtigen Präsentation oder einem Termin in der Arbeit immer wieder klar, wie gut du in deinem Bereich bist und stelle dir vor, wie du erfolgreich auftrittst. Du wirst sehen, dass du auf diese Art und Weise gleich viel entspannter auf die Situation zugehst.

Reflektiere:

  • Welche Gedanken sind jetzt unterstützend?
  • Wie komme ich in einen guten Zustand, in dem ich souverän bin?
  • Wie kann ich mit meinem Körper als Verbündeten zusammen arbeiten? Welche Körperhaltung ist jetzt stärkend?

Viel Freude beim Umsetzen!

 

Foto: Jacob Lund / stock.adobe.com