Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Selbstbewusst wirken, Gelassenheit ausstrahlen und souverän kommunizieren. Hast du dich schon einmal gefragt, wie du anderen gegenüber auftrittst?

Einen selbstbewussten und wirkungsvollen Auftritt kannst du bewusst gestalten, wenn du dabei auf einige Punkte achtest.

Damit auch dir ein überzeugender Auftritt gelingt, habe ich in meinem heutigen Blogartikel darüber geschrieben, wie du es schaffst, deine Unsicherheiten zu meistern und dich gekonnt in Szene zu setzen.

Was bedeutet ein überzeugendes Auftreten eigentlich?

Diese Frage stelle ich in meinen Trainings und Coachings oft.

Die Antworten bewegen sich immer auf den drei Ebenen Inhalt, Darstellung und Beziehung:

  • Inhaltsebene: was ist mein Ziel und Fokus? Welche Argumente kann ich vorbereiten? Was ist meine Expertise? Was ist meine Vorgehensweise und Struktur im Gespräch?
  • Darstellungsebene: Welche körpersprachlichen Signale möchte ich senden? Welche Wirkung will ich beim Gegenüber erzeugen? Wie spreche ich klar, verbindlich und mit fester Stimme? Wie kann ich Begeisterung zeigen?
  • Beziehungsebene: Wie gestalte ich ein gutes WIR? Welche innere Haltung wähle ich bewusst gegenüber den anderen und mir selbst? Wie kommuniziere ich auf Augenhöhe? Wie schaffe ich Interaktion? Wie drücke ich Wertschätzung aus?

Souveränes Auftreten ist immer ein Zusammenspiel der drei Ebenen und du kannst für dich reflektieren:
Welche der drei Ebenen hast du in der Vergangenheit bei deinen Auftritten zu wenig berücksichtigt?

Souverän ist nicht derjenige, der besonders schlagfertig ist oder jemand der rhetorisch perfekt ist, sondern jemand, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, Nähe schafft, sich als Mensch zeigt UND Sicherheit ausstrahlt.

Souveränität kann zwar durch gute Kommunikationsfertigkeiten nach außen gestärkt werden, tatsächlich beginnt sie zuerst in unserem Inneren und kann durch Mindset-Arbeit gezielt trainiert werden.

3 Tipps für mehr Souveränität

Tipp Nr. 1: Raus aus dem sprachlichen Tiefstatus

Achte bei deiner Sprache darauf, Redewendungen oder bestimmte Wörter zu vermeiden, die dich kleinmachen, denn dadurch schwächst du deine Aussagen ab und zeigst automatisch Unsicherheit deinen Gesprächspartnern gegenüber.

Dinge oder Redewendungen, die du vermeiden solltest, um mehr Selbstsicherheit und Souveränität im Gespräch auszustrahlen:

  • Sprich nicht im Konjunktiv, denn das entkräftet automatisch deine Aussagen. Wenn du zum Beispiel sagst: „Ich würde mich über eine Antwort freuen“, dann lässt du automatisch die Option offen, keine Antwort zu bekommen. Kommuniziere stattdessen klar und deutlich: „Ich freue mich auf deine Antwort“.
  • Vermeide Wörter wie “vielleicht” oder “eigentlich”. Auch sie entnehmen deinen Aussagen die Kraft. Wenn du zum Beispiel sagst: „Vielleicht wäre diese Strategie besser“ oder „Eigentlich wäre diese Strategie besser“, dann vermittelst du damit deine innere Unsicherheit und nimmst dir damit automatisch Souveränität.
  • Übernimm nicht die „Verantwortung“ für die Handlung anderer. Hierzu ein konkretes Beispiel: Jemand sagt dir, dass er/sie deine Mail übersehen hat und du antwortest darauf, dass es womöglich deine „Schuld“ ist, weil du die Mail außerhalb der Geschäftszeiten geschrieben hast. Geh nicht übereifrig in die „Entschuldigungshaltung“.

Tipp Nr. 2: Innere Sicherheit und klare Botschaften für mehr Souveränität

Wie bereits vorhin erwähnt, bedeutet Souveränität immer auch Mindset-Arbeit. Gib dir also selbst Zeit und definiere, was du möchtest. Nur wenn du eine klare innere Haltung hast, kannst du auch mit Selbstsicherheit deine Botschaften nach außen kommunizieren. Der nächste Schritt ist es, dich klar, deutlich und konkret auszudrücken. Vergiss dabei jedoch nicht, respektvoll zu bleiben und dich wertschätzend anderen Personen gegenüber zu verhalten. Auf diese Art und Weise schaffst du es, souverän aufzutreten und andere mit Sympathie von dir zu überzeugen.

Tipp Nr. 3: Nimm dir genügend Zeit, um nachzudenken

Souveränität wird oftmals mit Schlagfertigkeit gleichgesetzt. Das ist jedoch falsch. Souverän kommunizieren bedeutet, nicht innerhalb weniger Sekunden eine schlagfertige Antwort parat zu haben, sondern sich bewusst Reaktionszeit zu verschaffen, um eine durchdachte Antwort zu geben.

Und hier möchte ich das Zitat von Viktor E. Frankl (Wiener Neurologe + Psychiater, 1905-1997) nehmen:

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Bevor du reagierst, nimmst du dir kurz Zeit, um bewusst zu wählen, was du antwortest. Du kannst das Gesagte noch einmal zusammenfassen, um sicher zu sein, dass du alles richtig verstanden hast. Damit setzt du dich nicht unter Druck, schnell zu antworten. Du kannst auch fragen:

Wie meinst du das genau? Kannst du das differenzierter beschreiben?

 

 

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