Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

“Was mir bewusst ist, kann ich steuern. Was mir nicht bewusst ist, steuert mich. Mehr Bewusstsein über sich selber führt zu mehr Selbst-Bewusstsein und Souveränität.”
Mit diesen Sätzen beginne ich mein Training, wenn es darum geht, sich selbst zu reflektieren.

Wir handeln immer nach bewussten oder unbewussten Lebens-Drehbüchern, in denen wir an bestimmte Überzeugungen oder Annahmen glauben. Das sind die so genannten Glaubens-Sätze oder mentale Modelle. Es gibt Glaubenssätze, die uns stärken und es gibt welche, die uns schwächen.

Die schwächenden Überzeugungen können uns begrenzen und klein halten wie z.B. “Stell dich nicht in den Mittelpunkt” oder “Du bist nicht gut genug”. Wenn wir uns diese verstaubten Drehbücher und Geschichten nur genug oft erzählen, reduzieren wir unser Dasein auf eine zu kleine Box und können nicht wirklich in unser Potential kommen.

Deswegen macht es Sinn, sich diese alten Lebens-Drehbücher anzuschauen und zu entscheiden, ob die eingepflanzten Überzeugungen angemessen und förderlich sind oder ob die Zeit gekommen ist, sie zu bewusst zu verabschieden, um den nächsten Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung zu gehen.

Um ein bestimmtes Ziel zu erreichen und deine Vorstellungen zu verwirklichen, ist es nicht nur notwendig aktiv dran zu bleiben, sondern auch deine innere Haltung dazu zu reflektieren.

Wie oft beobachten wir Menschen, die andere sabotieren und versuchen, sie klein zu machen.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du oft selbst diese Person bist, die sich selbst viel zu wenig zutraut und sich dadurch tagtäglich limitiert?
Deine innere Haltung und die Einstellung zu dir selber, ist das machtvollste Instrument, das du zur Verfügung hast.

So sabotieren wir uns selbst:

Selbstsabotage kann viele verschiedene Gesichter annehmen. Sie beginnt bereits damit, dass wir in Lebenssituationen verharren, die uns unglücklich machen. So kann es zum Beispiel sein, dass du weiterhin deinem Job nachgehst, der dich nach und nach krank macht und dir absolut keinen Spaß mehr macht oder aber auch, dass du seit Jahren eine Beziehung führst, die keine Basis mehr hat.

Anstatt etwas zu verändern, geht das unbewusste Lebens-Drehbuch los, in dem du die Rolle spielst: „Ich bin ein fleißiges Bienchen und muss zufrieden sein mit dem, was ich habe.“ Oder „Ich muss für alle sorgen und Harmonie verbreiten“.

Mit diesen Lebens-Rollen wirst du dir nie die Bühne nehmen oder etwas für dich einfordern.

Selbstsabotage kann sich im alltäglichen Verhalten widerspiegeln, indem man öfter mal Ja sagt, statt einfach einmal seine Meinung mit einem klaren Nein auszudrücken oder indem man die Interessen anderer permanent über die eigenen stellt.

Warum stehen wir uns selbst im Weg?

Diese Frage ist natürlich berechtigt und kaum jemand sabotiert sich absichtlich selbst. Darum ist es umso wichtiger herauszufinden, warum wir uns und unserem Erfolg selbst im Weg stehen. Ein möglicher Grund für Selbstsabotage ist, dass uns unser Selbstwert nicht bewusst ist. Wir haben eine Vision vor Augen, trauen uns jedoch nicht genügend zu, um diese auch zu erreichen. Ein weiterer Grund können negative Erfahrungen und Emotionen sein, die über Jahre hinweg zu Selbstzweifeln führen. Wie wir damit umgehen, hängt von unserer inneren Einstellung ab.

Angenommen du hattest eine Präsentation in der Arbeit, die so richtig in die Hose gegangen ist. Manche Menschen nehmen dies zum Anlass, um daraus zu lernen und als Ansporn sich in Zukunft zu verbessern. Andere wiederum spielen die Situation gedanklich immer und immer wieder durch und kritisieren sich dabei selbst. Sie verstärken damit das negative Gefühl immer mehr und im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus Angst zu versagen. Willkommen im Drama-Land! Das Drama wirkt sich auf das weitere Verhalten in der Zukunft aus und es entsteht eine Negativ-Kreislauf, der dazu führt, dass wir bestimmte Situationen vermeiden und uns dadurch immer mehr begrenzen.

So löst du limitierende Glaubenssätze und innere Blockaden

1) Setze dich mit dir selbst auseinander

Der erste Schritt, um limitierende Glaubenssätze zu lösen ist es deine Selbstsabotage bewusst wahrzunehmen. Nimm dir dafür ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand und schreibe alles auf, was dir zu den folgenden Punkten einfällt:

Bewusste Glaubenssätze

Hierbei handelt es sich um alle negativen Sprüche und Redensarten, die du einmal gehört hast. Von deinen Eltern, in der Schule, in deinem Umfeld.

Beispiele:
„Ohne Fleiß, kein Preis“
„Das kannst du nicht“
„Lass das lieber einmal die anderen machen“
„Stell dich nicht in den Mittelpunkt“
„Reden ist Silber, schweigen ist Gold“
„Deine Geschwister sind einfach besser als du“
„Sei nicht so laut“

Notiere alles, was dir einfällt.

Welche Lebensbereiche möchtest du verändern?

Wenn du in bestimmten Bereichen nicht zufrieden bist, wie es läuft, dann kann das ein Anzeichen dafür sein, dass du dort viele negative Glaubenssätze lebst. Denk hier noch einmal gezielt darüber nach, was dich selbst limitiert und schreibe auch hier deine Glaubenssätze auf.

Orientiere dich an deinen Emotionen

Höre besonders, wenn es dir schlecht geht, tief in dich hinein. Was denkst du bzw. fühlst du in diesen Momenten? Schreibe auch hier deine negativen Glaubenssätze auf.

2) Hinterfrage deine Glaubenssätze

Gehe jeden Glaubenssatz Schritt für Schritt durch und stell dir dabei die folgenden Fragen:

  • Stimmt das wirklich?
  • Ist das immer so? Wo sind die Ausnahmen?
  • Wie würde mein Leben ohne diesen Glaubenssatz aussehen?

Du wirst sehen, dass du auf diese Art und Weise herausfindest, dass viele Glaubenssätze keine allgemeine Gültigkeit haben und sie dadurch weniger negative Emotionen bei dir hervorrufen können.

3) Wandle schwächende Glaubenssätze in stärkende Glaubenssätze um

Welche Glaubenssätze sind nach Schritt 2 noch übrig? Lies dir alle durch und versuche sie in stärkende Glaubenssätze umzuwandeln. Schreibe anstatt „Das kann ich nicht“ > „Mir gelingt so vieles und ich lerne tagtäglich dazu“

Formuliere all deine übrigen negativen Glaubenssätze in positive Glaubenssätze um.

4) Integriere positive Glaubenssätze in deinen Alltag

Wiederhole deine positiven Glaubenssätze möglichst oft in Gedanken. Zusätzlich dazu empfehle ich dir, deine Liste mindestens zweimal täglich laut vorzulesen. Du wirst sehen, wie sich deine innere Einstellung zu dir selbst nach und nach verändern wird.

Durch diese Selbstreflexion wird dir klar, was du schon alles gemeistert hast und was du kannst. Deine Wahrnehmung von dir selber wird sich dadurch verändern und du holst dir dein Selbst-Bewusstsein zurück. Die alten Drehbücher kannst du loslassen und neue Drehbücher selbst kreieren, in denen du die Hauptrolle spielst und dein Leben lebst, das dich wirklich erfüllt.

 

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