Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

“Dein heutiges Leben ist die Summe deiner Entscheidungen der letzten Jahre“. Was denkst du, wenn du diesen Satz liest? Einige von euch werden mir vielleicht widersprechen und verschiedene Gründe nennen, warum das nicht so ist.

Selbstverantwortung zu übernehmen ist gar nicht so leicht. In meinem heutigen Blogbeitrag gehe ich diesem Thema auf den Grund und teile hilfreiche Tipps mit dir, die dir in Zukunft zu mehr Eigenverantwortung verhelfen können.
Niemand ist gern an etwas „Schuld“, darum versuchen wir meist die Verantwortung für eine unangenehme Situation jemand anderem in die Schuhe zu schieben… dem Partner, der Chefin, den Kindern, der Mutter, dem Hund, der besten Freundin, dem Wetter…. und …. und ….. und. Wir sind die besten Ausredenfinder:innen und Vermeidungskünstler:innen.

Gleichzeitig geben wir damit unsere Macht ab, etwas an der Situation zu verändern. An etwas „Schuld sein“ hat auch eine positive Seite, nämlich, dass es einen Verantwortlichen gibt, der die Möglichkeit hat, etwas zu verändern und Neues zu kreieren. Wenn du dir dessen einmal bewusst bist, dann hast du die Verantwortung für dich und dein Leben zurückgeholt und fängst an zu gestalten.

Übernimm Selbstverantwortung für dein Handeln

Oftmals neigen wir dazu, das Verhalten anderer auf ihre Persönlichkeit zu schieben, während wir unser eigenes Verhalten lieber durch Situationen oder Umstände rechtfertigen. Dadurch begeben wir uns unbewusst jedoch in die Abhängigkeit dieser Umstände.

Selbstverantwortung bedeutet, Verantwortung für sein eigenes Denken und Handeln zu übernehmen. Damit verbunden ist immer die Auseinandersetzung mit sich selbst. Denn nur wer sich selbst, seine Ausreden und wunden Punkte kennt, kann beginnen die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Das ist leichter gesagt als getan und viele wählen daher den einfacheren Weg und sehen sich selbst immer wieder als Opfer der Umstände.

Wenn du dir jetzt denkst, dass es trotz allem manchmal Situationen gibt, an denen man einfach nichts ändern kann, obwohl man die eigene Einstellung und Sichtweise auf die Dinge ändert, dann könnte es auch eine Möglichkeit sein – es ist deine Entscheidung – ob du dich das nächste Mal in diese Situation begibst oder sie auch wieder bewusst verlässt.

Von der Fremdverantwortung in die Selbstverantwortung

Wenn es dir generell schwerfällt Selbstverantwortung für dein Leben zu übernehmen, dann gibst du die Verantwortung in die Hände anderer ab. Um das zu ändern, analysiere dein Denken und dein Handeln und werde dir über die Unterschiede zwischen Selbstverantwortung und Fremdverantwortung bewusst.

  • Löse dich von dem Glaubenssatz, dass du Opfer der Umstände bist. Stattdessen überlege: Was kann ich jetzt beeinflussen?
  • Gehe kleine Schritte in Richtung Selbstverantwortung, indem du immer wieder Situationen reflektierst – 1 bis 2 Minuten am Tag reichen dafür schon
  • Halte dich fern von negativen Personen, die dich in die Jammer-Trance ziehen wollen
  • Sei tagtäglich aktiv und handle in Richtung mehr Selbstverantwortung – jeden Tag eine kleine Handlung ist besser als nichts
  • Umgib dich mit Personen, die dich stärken

5 Tipps, die dich dabei unterstützen, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen

1) Erkenne deinen Beitrag an

Stell dir die Frage, was du konkret dazu beigetragen hast, dass du dich in dieser Situation befindest. Wichtig ist, dass du dich dafür nicht falsch machst, sondern dass du den Einfluss deiner eigenen Handlungsmöglichkeiten erkennst und würdigst. Du hast großen Einfluss auf dich, auf andere und auf Situationen.

2) Akzeptiere deine Lernfelder

Kaum jemand gibt seine Schwächen gern zu, doch genau das ist unterstützend, um in Zukunft mehr Selbstverantwortung für dich und dein Handeln zu übernehmen. Lerne vor allem ehrlich zu dir selbst zu sein und dich mit all deiner Verletzlichkeit und deinen Schwächen zu akzeptieren, denn dadurch beweist du wahre Stärke. Hör auf dir irgendwelche Geschichten zu erzählen, warum du nichts verändern kannst. Langweile dich damit nicht.

3) Sprich aus der ICH-Perspektive

Wenn du etwas an dir ändern möchtest, dann achte auf deine Sprechweise. Indem du deine Sprache veränderst, veränderst du auch dein Bewusstsein.
Anstatt zu sagen: „Man wird müde, wenn man den ganzen Tag arbeitet“ sage zum Beispiel: „Ich werde müde, wenn ich den ganzen Tag arbeite“.
Oder statt: “Man sieht, dass es nicht funktioniert“ formuliere „Ich nehme wahr/mir ist aufgefallen, dass es nicht funktioniert.“ Damit hast du eine ganz andere Wirkung dir selber und den anderen gegenüber.

4) Lerne Nein zu sagen

Auf deinem Weg zu einem selbstbestimmten Leben ist es wichtig, hin und wieder auch einmal Nein zu sagen, wenn du dich danach fühlst. Sage Nein, wenn dir danach ist und stehe zu deiner Entscheidung, anstatt dich im Nachhinein darüber zu beschweren, dass du aus Freundlichkeit „Ja“ gesagt hast.

5) Mach dein Verhalten nicht von anderen abhängig

Oftmals versuchen wir in Konfliktsituationen das eigene Verhalten durch das Verhalten des Gegenübers zu rechtfertigen.
Beispiel: „Ich habe dich angeschrien, weil du mich geärgert hast“
Sei dir darüber bewusst, dass einzig und allein du für deine Reaktion und deine Worte verantwortlich bist. So kannst du aus diesem Teufelskreis der Reaktionen aussteigen. Durch dein anderes Verhalten, verändert sich die Situation.

Selbstverantwortung zu übernehmen ist ein Prozess, den du nach und nach in dein Leben integrieren kannst. Wenn es nicht sofort funktioniert, dann sei geduldig und wohlwollend dir gegenüber. Nähere dich der Eigenverantwortung Schritt für Schritt und werde jeden Tag ein Stück mehr zu der Version von dir selbst, die du gern sein möchtest.

Ich wünsche dir eine freudvolle Reise zu dir selber mit mehr Selbstverantwortung!

 

Foto: stockfour/istockphoto.com