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Es wird Herbst, plötzlich zieht unsere beste Freundin in eine andere Stadt, der Laden um die Ecke schließt oder wir bekommen unerwartet ein richtig tolles Jobangebot. Tagtäglich prägen Veränderungen unseren Alltag. Sie sind normal und gehören zu unserem Leben dazu. Veränderungen können positiv sein oder sie können auch Ängste in uns auslösen. Nicht alle von ihnen gefallen uns, denn Veränderung bedeutet gleichzeitig auch sich darauf einzulassen und das wiederum kostet uns Kraft und manchmal auch Schmerzen.

Da Veränderungen nicht zu vermeiden sind, macht es Sinn, damit umgehen zu lernen.

Angst vor Veränderungen

Wir wissen, dass nichts für immer ist und das kann manchmal ein beängstigendes Gefühl sein. Nie ist es gewiss, was als Nächstes kommt und obwohl wir versuchen alles unter Kontrolle zu haben, gibt es Dinge, die sich einfach nicht steuern lassen. Blicke einmal auf dein Leben zurück und lasse alles Revue passieren. Wie hast du dir in deiner Kindheit dein zukünftiges Leben vorgestellt und was ist letztendlich wirklich eingetroffen? Schnell wirst du bemerken, dass das Leben konstant von Veränderungen geprägt ist. Wahrscheinlich sind auch dir viele Dinge passiert, die du dir niemals erwartet hättest und damit meine ich sowohl positive als auch schwierige Situationen.

Wenn alles plötzlich besser wird

Wenn wir über Angst vor Veränderungen sprechen, dann beziehen wir uns auf die Angst vor erschwerenden Veränderungen im Leben. Konkret auf Situationen, die eintreten könnten, die unser Leben (möglicherweise!) negativ beeinflussen.
Es könnte jedoch auch besser werden. Veränderung bedeutet nicht automatisch etwas Schlechtes, aber es bedeutet immer einen Schritt aus unserer Komfortzone heraus und genau dazu sind viele nicht bereit. Obwohl wir unter bestimmten Situationen oder Umständen leiden, sind wir oft nicht bereit, das Ruder in die Hand zu nehmen und den ersten Schritt in Richtung Veränderung zu gehen, denn trotz allem gibt uns diese Situation eine Beständigkeit, an die wir uns bereits gewöhnt haben. Auch an eine schwächende Beständigkeit gewöhnen wir uns.

Lass Veränderungen zu

Da dein Leben bereits von klein auf von stetigen Veränderungen geprägt ist, hast du das Potential, dich an neue Situationen anzupassen und dich an die neuen Umstände zu gewöhnen, da du das bereits unzählige Male zuvor unbewusst getan hast. Wichtig dafür ist deine Bereitschaft und eine Portion Akzeptanz. Sobald du akzeptierst, dass Veränderungen Teil des Lebens sind und sie daher unvermeidbar sind, wird es dir leichter fallen, dich neuen Situationen zu stellen und dich anzupassen.

Die 8 Schritte der Veränderung

1) Annehmen der Angst

Zu Beginn jeder Veränderung steht die Angst und die Ungewissheit vor Neuem. In dieser Phase fühlen wir uns wie gelähmt und sind skeptisch. Wenn du dich am Anfang einer Veränderung befindest, ist es wichtig, dass du dir darüber klar wirst, was gerade passiert und dass du nicht versuchst, deine Gefühle und Gedanken zu unterdrücken. Nimm sie wahr, ohne dich dafür schlecht zu machen, sie gehören zu dir.

2) Werde dir über deine aktuelle Situation bewusst

Sobald die Angstphase weniger wird, ist es wichtig, dass du dir bewusst darüber wirst, warum eine Veränderung sinnvoll und notwendig ist. Die bewusste Auseinandersetzung kann dir dabei helfen, die neue Situation besser zu akzeptieren.

Stelle dir Fragen wie…

  • Welche positiven Auswirkungen könnte die Veränderung haben?
  • Welche negativen Seiten hat die derzeitige Situation?
  • Was passiert, wenn sich nichts verändert?
  • Gab es bereits Veränderungen in der Vergangenheit, die sich positiv auf dein Leben ausgewirkt haben?

3) Suche nach Lösungen

Wenn du dich erstmals dazu entschieden hast, eine bestimmte Veränderung anzunehmen, dann stehst du trotz allem wahrscheinlich vor einem großen „Aber“. Du weißt jetzt zwar, dass du die Veränderung akzeptieren kannst, es fehlt jedoch noch an konkreten Vorstellungen wie diese Umsetzung aussehen könnte.
Mache ein Brainstorming für viele Umsetzungs-Möglichkeiten. Wichtig ist, dass du verschiedene Handlungsimpulse zur Auswahl hast und bewusst wählen kannst.

4) Akzeptiere die Veränderung auf emotionaler Ebene

Der nächste Schritt ist jetzt die Veränderung auch auf emotionaler Ebene anzunehmen. Das bedeutet, dass du dir klar darüber wirst, dass Veränderungen nur passieren können, wenn du deine eigene innere Haltung und Verhaltensweisen anpasst.

  • Welche innere Haltung ist jetzt stärkend?
  • Welche Verhaltensweisen sind unterstützend?

5) Rückschläge sind normal

Setze die neuen Verhaltensweisen oder Ideen in die Tat um. Es ist wichtig, dass du dir darüber bewusst bist, dass nicht alles perfekt laufen wird und dass es normal ist, Rückschläge einstecken zu müssen. Lasse dich davon nicht demotivieren und behalte dein Ziel vor Augen. Nimm dir Buddies oder Mentoren als Unterstützung, wenn du merkst, dass du es alleine nicht schaffst. Lerne immer wieder aus den Situationen. Schritt für Schritt.

6) Sieh die Veränderung als etwas Positives an

Jetzt ist es an der Zeit zu reflektieren und die positiven Seiten der Veränderung wahrzunehmen. Was hat sich seither in deinem Leben verändert und was ist jetzt besser? Mit welchen Stärken hast du die Veränderung umgesetzt?

7) Lasse die Veränderung zu deiner neuen Realität werden

In dieser Phase wird die Veränderung zu deinem neuen Alltag. Du hast dich nun an die neuen Gegebenheiten gewöhnt und siehst die Situation mit all ihren Vor- und Nachteilen. Wenn du dich in dieser Phase befindest, dann hast du die Veränderung voll und ganz gemeistert.

8) Stehe künftigen Veränderungen positiv gegenüber

Lerne für die Zukunft. Werde dir klar darüber, dass Veränderungen durchaus positiv für dich und dein Leben sein können und dass es wichtig ist, dass du bereit bist, dich gegenüber Neuem zu öffnen. Erinnere dich, wenn Veränderungen anstehen an vergangene Erlebnisse und nutze deine Erfahrung, um positiv und proaktiv an die Sache heranzugehen. Frage dich: was kann ich hier gestalten und was ist fix? Und wie kann ich den Raum der Gestaltung noch mehr beeinflussen?

 

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