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Das Leben besteht aus einer Reihe von Veränderungen. Sie gehören zum Leben dazu wie die Luft zum Atmen. Manchmal handelt es sich dabei um positive Ereignisse wie zum Beispiel eine Beförderung oder einen Jobwechsel.

Das ist jedoch nicht immer so. Bevorstehende Veränderungen können auch Angst machen. Gerade dann, wenn es sich um Situationen wie Jobverlust oder Trennung handelt. Gleichzeitig sind Veränderungen notwendig, denn ohne sie würden wir immer nur auf der Stelle treten und Entwicklungen und Wachstum wären unmöglich.

Das Leben im Wandel

Auch wenn du kein großer Fan von Veränderungen bist, wirst du früher oder später damit konfrontiert. Das Leben ist geprägt von teilweise unfreiwilligen Kursänderungen, gegen die wir zwar ankämpfen können, dadurch jedoch nichts verändern. So werden wir zum Beispiel älter, Menschen kommen und gehen und während sich die eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Auch die Umwelt um uns herum befindet sich in einem stetigen Wandel, der nicht aufzuhalten ist.

Manche Situationen lassen sich nicht ändern, was wir jedoch ändern können, ist unsere innere Einstellung dazu. Entscheidend ist immer das, was wir aus einer Situation machen. Wenn eine Veränderung ansteht, dann haben wir die Möglichkeit dagegen anzukämpfen und uns mit allen Mitteln zu sträuben, doch damit verschwenden wir nur wertvolle Energie und die Veränderung wird letztendlich trotzdem stattfinden.

Die zweite Möglichkeit ist es der Situation optimistisch gegenüberzustehen und uns zu überlegen, welche Chancen und Möglichkeiten sie für uns birgt.

Die 5 Phasen der Veränderung

Veränderungen können in 5 Phasen unterteilt werden:

– Verneinung

Wenn eine Veränderung ansteht, dann wird diese oft nur ungern angenommen. Wir versuchen sie so lange wie möglich zu verneinen und die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig weigern wir, uns die veränderte Situation anzuerkennen.
Typische Gedanken oder Sätze sind: „Das will ich nicht wahrhaben“ oder „Das kann nicht sein“

– Widerstand

Die nächste Phase ist der innere Widerstand gegen bevorstehende Neuerungen. Veränderungen machen Angst, da sie uns aus unserer Komfortzone herauszwingen und unsere liebgewonnen Routinen unterbrechen. Oftmals versuchen wir uns so lange wie möglich zu widersetzen. Wir sind nicht bereit dazu, mögliche Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Emotional befinden wir uns in dieser Phase oftmals noch in der Vergangenheit.
Typische Gedanken oder Sätze sind:
„Niemals mache ich da mit“ oder „So ein Blödsinn!“

– Krise

Wenn Veränderungen zu einer Krise führen, dann ist man am Tiefpunkt angelangt. Viele Menschen versuchen diese Phase zu umgehen, um Schmerz zu vermeiden. Krisen sind jedoch notwendig, um danach den nächsten Schritt zu gehen. Wer versucht sie krampfhaft zu vermeiden, der bleibt in der Widerstandsphase stecken. Hier ist es wichtig, sich einzugestehen, dass es eine Krise ist. Es darf getrauert und Abschied von der Vergangenheit genommen werden.
Typische Gedanken oder Sätze sind:
„Ich weiß nicht mehr weiter“ oder „Mein Leben ist zerstört“

– Erkundung

Der erste Schritt aus der Krise ist die Erkundung von Neuland. Hier merkt man, dass die Veränderung auch positive Seiten haben kann. Man ist nun offen für Lösungsansätze und beginnt Neues auszuprobieren.
Typische Gedanken oder Sätze sind:
„Die neue Technologie macht sogar ein wenig Spaß“ oder „Ist ja gar nicht so schlimm“

– Akzeptanz

Der letzte Schritt im Veränderungsprozess ist die Akzeptanz. Die neue Situation wird zur Gewohnheit und man sieht nun auch die positiven Aspekte. In dieser Phase wird einem klar, warum die Veränderung notwendig war. Zudem geht man stärker und mit einer Handvoll neuer Erfahrungen hervor.
Typische Gedanken oder Sätze sind:
„Ich habe in den letzten Monaten so Vieles gemeistert“ oder “Vor einem Jahr stand ich noch ganz woanders“

Diese 5 Phasen der Veränderung sollen dir nicht nur dabei helfen zu verstehen, dass es normal ist, sich in bestimmen Lebensabschnitten so zu fühlen, wie du es womöglich tust, sondern sollen dir auch Kraft geben durchzuhalten.

Wenn du dich derzeit inmitten einer Veränderung befindest und das Gefühl hast an einem Tiefpunkt angelangt zu sein, dann halte dir vor Augen, dass es sich dabei nur um eine Phase handelt und dass es nach jeder Talfahrt wieder bergauf geht. Vielleicht weißt du im ersten Moment nicht, wozu die Veränderung notwendig ist, spätestens in der Akzeptanzphase, bekommst du eine Antwort auf dein Warum.

6 Tipps, die dir Veränderungen erleichtern

1) Triff selbst eine Entscheidung

Veränderungen passieren manchmal unfreiwillig und ganz unerwartet. Wenn das der Fall ist, dann ist es für dich umso schwieriger die Situation zu akzeptieren. Dem kannst du entgegenwirken, indem du zuvorkommst und dich ganz bewusst für die Veränderung entscheidest. Vielleicht hast du schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass dich deine Arbeit nicht mehr glücklich macht. Trotz allem findest du immer wieder Gründe dafür, deine Situation nicht zu verändern und wartest stattdessen darauf, dass sich die Situation von allein löst. Dadurch wird jedoch alles nur schlimmer. Triff stattdessen eine klare Entscheidung. Finde heraus, in welchen Situationen es Veränderungsbedarf gibt und beginne dann nach und nach an ihnen zu arbeiten.

2) Setze dir konkrete Ziele

Planlose Veränderungen führen nur selten zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, denn so kommst du möglicherweise irgendwo an, wo du gar nicht hinwolltest. Setz dir daher konkrete Ziele. Sie geben dir zudem den nötigen Antrieb und spornen dich an, weiterzumachen.

  • Was genau willst du verändern?
  • Was ist danach anders und besser als jetzt?
  • Wer kann dich dabei unterstützen?

3) Gehe einen Schritt nach dem anderen

Zerlege dein Endziel in kleine Zwischenziele. Feiere die kleinen Erfolge und arbeite dich so nach und nach an dein Ziel heran. Du kannst zwischendurch eine Kurskorrektur vornehmen, wenn du merkst, dass es Sinn macht.

4) Feiere und belohne dich

Um ein Ziel zu erreichen, erfordert es einiges an Durchhaltevermögen. Es ist daher wichtig, dass du dich für die Erreichung bestimmter Meilensteine belohnst. Damit tust du dir etwas Gutes und bleibst motiviert weiterzumachen. Überlege dir schon vorher, wie du dich belohnst 

5) Scheitere dich zum Erfolg

Scheitern? Genau du hast richtig gelesen! Scheitern ist Teil des Prozesses. Scheitere so oft wie notwendig und lerne aus deinen Fehlern. Beginne zu handeln und hab keine Angst vor Misserfolgen. Wenn es nicht funktioniert, dann probierst du es noch einmal – bis es funktioniert. Starte am besten jetzt, als ein Leben lang auf die perfekten Umstände zu warten und nie zu handeln.

6) Akzeptiere deine Ängste

Neue oder ungewohnte Situationen machen uns Angst. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt und das wiederum verunsichert. Stelle dich deinen Ängsten. Es ist hilfreich, wenn du währenddessen immer wieder an dein Ziel denkst, denn das gibt dir zusätzliche Kraft durchzuhalten. Auch wenn es manchmal Überwindung kostet, ist die Angst vor der Angst oftmals größer als die Angst an sich.

 

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