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Wir fällen pro Tag rund 20.000 Entscheidungen. Manche von ihnen sind belanglos und werden unterbewusst getroffen, während andere sichtbare Konsequenzen für uns und unser Leben haben können.

Wie schnell und auf welche Art und Weise wir Entscheidungen treffen, das hängt von unserer Risikobereitschaft ab. Manchen von uns fällt es daher viel einfacher sich zu entscheiden als anderen.

Keine Entscheidung zu treffen ist das größte Risiko

Wer Entscheidungen immer wieder vor sich herschiebt, der ist auf lange Sicht unglücklich. Der ständige Gedanke daran sich bald entscheiden zu müssen, belastet uns und das permanente vor uns Herschieben bereitet uns im schlimmsten Fall sogar schlaflose Nächte.

Welche Entscheidung die richtige ist, das kann man in vielen Fällen leider nicht im Vorfeld wissen, da die Auswirkungen oftmals erst im Nachhinein sichtbar werden.

Eins steht jedoch fest, das größte Risiko ist es, keine Entscheidung zu treffen. Menschen sind Gewohnheitstiere und es liegt in unserer Natur, die Dinge beim Alten zu belassen. Allein schon der Gedanke aus der gewöhnlichen Routine auszubrechen, schürt Angst.

Obwohl man sich in der Situation womöglich schon länger nicht mehr wohlfühlt, hat man dennoch die Sicherheit zu wissen, woran man ist.

Anstatt die Zügel selbst in die Hand zu nehmen, geben Menschen aus Angst lieber das Ruder ab und reisen als beobachtende Passagiere durch das Leben.

Was Mut mit Entscheidungen zu tun hat

Warum fällt es uns jedoch so schwer, aus alten Mustern auszubrechen und etwas zu riskieren, wenn wir wissen, dass sich die Situation im besten Fall sogar zum Positiven verändern kann?

Jede Entscheidung bringt eine Fülle von Gedanken mit sich. Oftmals ist der Grund für eine mangelnde Entscheidungsbereitschaft ein geringes Selbstbewusstsein. Wir trauen uns nicht zu, Verantwortung für etwas Neues zu übernehmen. Ein weiterer Grund, der uns daran hindert Entscheidungen zu treffen ist die Angst vor dem Versagen.

Was passiert wohl, wenn sich die Lage danach verschlechtert? Was würden die anderen wohl von uns denken?

Anstatt sich von diesen Gedanken zurückhalten zu lassen, gibt es die Möglichkeit an seiner Entscheidungsfähigkeit zu arbeiten.

Wie das genau funktioniert, das beschreibe ich dir im nächsten Abschnitt:

Lerne dich zu entschieden

Entscheidungen zu treffen, kann gelernt und trainiert werden.

Umso mehr Entscheidungen du triffst, umso leichter wird es dir in Zukunft fallen eine Wahl zu treffen. Fange mit kleinen Entscheidungen an, die du bewusst im Alltag triffst.
Wenn du zum Beispiel zu denjenigen gehörst, die schon Probleme damit haben, sich im Restaurant bei der Menüauswahl oder bei Netflix für einen Film zu entscheiden, dann setze ab jetzt genau hier an.

Nimm dir vor, dass du von nun an für jede Entscheidung nur noch 60 Sekunden Zeit hast. Diese Methode ist leicht umzusetzen und kann daher ideal in den Alltag eingebaut werden.
Du wirst sehen, dass es dir dadurch leichter fallen wird, in Zukunft Entscheidungen zu treffen.

Wenn es um größere Themen wie einen Hauskauf, einen Jobwechsel oder beispielweise um das Ende einer Beziehung geht, dann bedarf es natürlich etwas mehr als einer 60 Sekunden Frist, aber auch für diese Fälle gibt es effektive Methoden, die dir bei der Entscheidungsfindung weiterhelfen können:

– Mache eine Pro- und Contra-Liste

Diese einfache, jedoch altbewährte Methode kann dich in vielen Situationen zur richtigen Lösung führen. Schreib all die guten Aspekte auf eine Seite und alle schlechten Punkte auf die gegenüberliegende Seite. Vergleiche danach, welche der beiden Spalten überwiegt. Manchmal kann bereits die Anzahl der Punkte auf jeder Seite ein Indiz für die gute Entscheidung sein. Besser ist es jedoch, die einzelnen Argumente zu gewichten. Manche Contra-Argumente können zum Beispiel so schwerwiegend sein, dass sie durch kein Pro-Argument aufgewogen werden können.

– Wirf eine Münze

Eine sehr effektive Methode für kleinere Entscheidungen im Leben, ist es eine Münze zu werfen. Wirf eine Münze und lass sie über dein Schicksal entscheiden.
Fun Fact: Wenn die Münze in der Luft ist, dann kommt meistens eine gewisse Präferenz unterbewusst in dir auf. Genau diese Entscheidung solltest du dann auch treffen!

– Worst case Szenario

Fällt es dir schwer eine Entscheidung zu treffen, dann mal dir doch einfach alle möglichen Konsequenzen aus. Schreibe jeden möglichen Ausgang, der dir einfällt, auf.
Beispiel:

  • Wenn ich mich selbstständig mache, dann bleiben im schlimmsten Fall die Kunden aus und ich verdiene gar nichts.
  • Wenn ich gar nichts verdiene, dann würden meine Ersparnisse für 6 Monate ausreichen.
  • In diesen 6 Monaten könnte ich mich einfach erneut auf die Jobsuche machen.
  • Bisher habe ich immer innerhalb von spätestens 2 Monaten einen neuen Job gefunden.

Wäre die Entscheidung jetzt noch immer so kompliziert für dich?

– Wechsel deinen Standpunkt

Oft neigen wir dazu uns selbst zu betrügen und in jede Entscheidung, die wir für uns treffen, fließen unsere Emotionen mit ein. Versuch doch das nächste Mal, wenn du dich für oder gegen etwas entscheiden willst, die Perspektive zu wechseln. Stell dir vor, ein Freund würde dich um Rat bitten und du müsstest ihm dabei helfen eine Entscheidung zu treffen. Wie würde diese ausfallen?

– Frage deinen Körper

Gehe die verschiedenen Möglichkeiten mental durch und spüre, wie sich dein Körper verhält: Wenn ich für x die Wahl treffe, geht in deinem Körper ein Raum auf oder wird es eng? Wenn ein Raum aufgeht in deinem Körper und du dich entspannst, dann signalisiert dein Körper ein JA. Diese Variante ist wirkungsvoll, wenn du auf der rationalen Ebene nicht mehr weiter kommst.
Es gibt keine falsche Entscheidung

Hast du schon einmal eine Entscheidung getroffen, die du aus tiefstem Herzen bereut hast? Jede Entscheidung macht uns zu der Person, die wir heute sind.

Deine Lebens-Situation ist das Ergebnis deiner Entscheidungen aus den letzten Wochen, Monaten und Jahren.

Es gibt Entscheidungen, die unser Leben zum Positiven verändert haben und es gibt Entscheidungen, aus denen wir gelernt haben.
Meist werden nicht Entscheidungen, die getroffen wurden, bereut, sondern diejenigen die NICHT getroffen wurden.

„Leben ist was für Mutige!“

Wenn du das nächste Mal vor der Wahl stehst, dann denk daran:

Jede klare Entscheidung ist besser als keine!

 

 

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