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Unsere Resilienz – mentale und körperliche Widerstandskraft – bestimmt, wie wir mit Krisensituationen umgehen und wie wir danach aus ihnen hervorgehen. In schwierigen Situationen reagiert jeder von uns anders.
Während die einen sich weniger aus dem Gleichgewicht bringen lassen und das Beste aus der Situation machen, haben andere auch lange nach einer Krise noch mit depressiven Phasen zu kämpfen.

Angesichts der aktuellen Situation weltweit liegt mir das Thema Resilienz besonders am Herzen. Unser Leben hat sich vor knapp einem Jahr von einem Tag auf den anderen verändert. Viele von uns haben seitdem mit verschiedenen Herausforderungen und Umständen zu kämpfen. In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch nicht nur erklären, was es bedeutet resilient zu sein, sondern auch was man konkret dafür tun kann.

So hilft dir eine gesunde Psyche in schwierigen Situationen

Die Kollegin xy ist „hart im Nehmen“, diese Ausdrucksweise hast du bestimmt schon einmal gehört. Was bedeutet das aber genau? Resiliente Menschen können besser mit schwierigen Situationen, Krisen und Stressmomenten umgehen, während vulnerable Personen leichter gestresst und verunsichert werden.
Im schlimmsten Fall kann eine Krise bei wenig resilienten Personen sogar eine Krankheit, eine Sucht oder eine Depression hervorrufen.

Diese 7 Eigenschaften entscheiden, wie resilient du bist

1) Optimismus

Bist du ein Schwarzmaler oder siehst du in jeder Situation immer das Positive? Natürlich ist es wichtig schwierige Situationen realistisch zu sehen und diese zu akzeptieren. Der Unterschied ist jedoch, dass resiliente Menschen eine Krise als temporären Zustand sehen und hoffnungsvoll nach vorne schauen. Sie versuchen aus negativen Erfahrungen zu lernen und das Beste daraus zu machen. Sie sehen die Chancen, die sich dahinter verbergen. Selbst in schwierigen Zeiten.

2) Verantwortung für das eigene Denken und Handeln

Hast du oft den Eindruck, dich in einer Achterbahn der Gefühle zu befinden und deinen Stimmungen ausgeliefert zu sein? Wenn du in der Lage bist, Einfluss auf deine Gefühlswelt zu nehmen, dann kannst du auch in schwierigen Situationen schneller aus dem Drama aussteigen.

3) Selbstwirksamkeit

Glaubst du an dich, an deine Stärken und an deine Handlungsfähigkeit oder neigst du dazu, dich in die Opferrolle zu begeben? Weißt du wie machtvoll du bist oder glaubst du, dass du mit den Anforderungen des Lebens nicht zurecht kommst? Erkennst du deinen Selbstwert auch während einer Krise oder neigst du dazu, dich selber zu abzuwerten? Self-Bashing ist weit verbreitet und schwächt dich nur noch mehr.

4) Lösungsorientierung

Denkst du in schwierigen Situationen, wer schuld daran ist oder stellst du dir selber lösungsorientierte Fragen wie z.B. was kann ich jetzt anders machen? Welche neue Wahl kann ich jetzt treffen? Wer oder was könnte mir jetzt ein Beitrag sein?

5) Akzeptanz des „JETZT“

Diese Fähigkeit ist besonders wichtig. Resiliente Menschen sehen das Leben, wie es ist. Sie machen sich nichts vor, nehmen die Situation an, ohne sich dabei abzuwerten. Hier ist eine wohlwollende, annehmende Haltung sich selbst gegenüber stärkend: Ja, ich bin jetzt in einer schwierigen Situation.

6) Netzwerk-Orientierung

Ein stabiles soziales Netzwerk fängt dich in schwierigen Situationen auf und gibt dir Rückhalt. Achte daher darauf, gute und langanhaltende Beziehungen mit Verbündeten aufzubauen. Habe den Mut, dich unterstützen zu lassen. Du musst nicht alles alleine schaffen.

7) Zukunfts-Orientierung

Das Vergangene ist geschehen und kann nicht mehr verändert werden. Daher ist es wichtig aus seinen Fehlern und Erfahrungen zu lernen und positiv in die Zukunft zu blicken. Resiliente Menschen sehen tagtäglich neue Chancen und Möglichkeiten. Überlege dir, welche Zukunft du jetzt gestalten willst und welche Ziele du dir jetzt steckst.


Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft und kann bewusst gefördert werden. Jeder von uns kann seine psychische Widerstandskraft stärken, seinen Stresslevel bewusst reduzieren und mehr Zufriedenheit in sein Leben bringen.

Ich möchte dir dafür heute eine sehr effektive Übung zum Thema Optimismus mitgeben:

Glückstagebuch

Diese Übung ist nicht nur ideal, wenn du dazu neigst alles immer negativ zu sehen, sondern auch, wenn du dir immer und über alles den Kopf zerbrichst. Fällt es dir manchmal schwer abzuschalten und einfach nur glücklich zu sein? Damit bist du nicht allein. Versuche es ab jetzt mit einem Glückstagebuch. Vielleicht hast du das in letzter Zeit schon ganz oft gelesen und denkst dir, dass das nichts bringt. Aber weißt du was? Außer 5 Minuten täglich hast du nichts zu verlieren. Setze dich vor dem Schlafengehen kurz hin und schreib dir alles Positive in deinem Leben auf. Das können auch ganz banale tägliche Dinge sein.

Du kannst dafür die folgenden Fragen als Inspiration nehmen:

  • Was ist heute Gutes passiert?
  • Was könnte schlimmer sein?
  • Wem war ich heute ein Beitrag?
  • Über was musste ich heute lachen?
  • Was ist mir heute besonders gut gelungen?
  • Für was bin ich dankbar?

Nimm dir jeden Tag 5 Minuten Zeit und beobachte, wie du dich nach einem Monat fühlst.​

Foto: progressman/stock.adobe.com