Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Viele Menschen fangen erst dann an, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, wenn sie z.B. ein Burnout erleben oder sich in einer tiefen Sinnkrise befinden. Vielleicht, weil sie vorher die innere Stimme überhört haben und über ihre eigenen Grenzen gegangen sind. Weil sie weiter funktionieren wollten und sich selber ausgebeutet haben, obwohl der Körper längst „STOPP“ geschrien hat.

Wie wäre es, wenn du dich mit der inneren Stimme beschäftigst, bevor du dich an einem schwierigen Wendepunkt in deinem Leben befindest oder in einer Krise steckst?
Wie wäre es, wenn du das innere Wissen als wichtige Unterstützung und Ressource einfach so zur Verfügung hast?

Unsere innere Führung weiß oft was gut für uns ist. Sie kann unterstützend sein bei Entscheidungen, damit sich diese für dich stimmig anfühlen und im Einklang mit dir und deinen Bedürfnissen und Werten stehen. Sie kann z.B. auch als wichtiger Wegweiser fungieren, wenn du dich beruflich verändern willst.

Wie kann man das Wahrnehmen der inneren Stimme trainieren? Je besser unsere Verbindung zu uns selbst ist, umso eher können wir uns vertrauen und die Impulse überhaupt wahrnehmen. Je besser du dich kennst und je mehr du dich mit dir selbst auseinandergesetzt hast, umso schneller kannst du herausfinden, was du wirklich willst und was nicht.

Wichtig ist es, dass du dir einen Raum schaffst, der dich so wenig wie möglich von deinen Impulsen ablenken kann. Einen Raum fern von Lärm.

So lernst du auf deine innere Stimme zu hören

Die innere Stimme ist nicht zu verwechseln mit den unzähligen kleinen inneren Stimmen in dir, die sich vielleicht miteinander streiten (inneres Dilemma) oder dir irgendeinen Bullshit über dich erzählen, der dich begrenzt, diese nenne ich ‚inneres Geschwätz’. Es handelt sich hierbei um eine tiefe innere Stimme, die aus dir spricht. Manche nennen es die Stimme des Herzen oder die Stimme der Seele, andere wiederum die innere Führung oder die innere Weisheit. Vielleicht hast du auch einen eigenen Begriff dafür kreiert 🙂

Wir lernen bereits von klein auf, alles auf der rationalen Ebene zu hinterfragen und zu begründen, das ist auch gut und wichtig. In sehr vielen Entscheidungssituationen macht das auch absolut Sinn. Es geht nicht um ein entweder-oder, sondern um ein sowohl-als-auch. Du erweiterst deine Art und Weise wie du Wahlen triffst.

Beispiel:
Angenommen du liebst es seit deiner Kindheit zu zeichnen und du findest dabei deine ganz persönliche Erfüllung. Da man als Künstler kein Geld verdient, hast du dich damals für einen anderen beruflichen Werdegang entschieden. Jetzt Jahre später merkst du, dass du finanziell zwar gut aufgestellt bist, dass du bisher jedoch nie richtig angekommen bist in deinem Beruf. Immer wieder macht sich deine innere Stimme bemerkbar und sagt dir, dass du endlich das tun sollst im Leben, was dich wirklich erfüllt und Freude bereitet. Du überlegst bereits seit längerem deine Arbeit zu kündigen und dich als Künstlerin selbstständig zu machen. Wenn du jetzt auf die Meinungen anderer hörst oder wenn du deine Entscheidung rational betrachtest, dann bekommst du wahrscheinlich zu hören, dass du deinen gut bezahlten Job behalten sollst. Deine Entscheidung alles für deinen Lebenstraum aufzugeben, kann nicht rational begründet werden, aber tief in deinem Inneren weißt du, dass diese Entscheidung genau die richtige für dich wäre.

Dieses Beispiel soll dir verdeutlichen, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, auf die innere Stimme zu hören, da es auch eine radikale Veränderung bedeuten könnte. Bevor du deinen Job kündigst, könnte es sinnvoll sein, dem Zeichnen erstmals in der Freizeit mehr Raum zu geben. Nicht jede Passion muss sofort zur Berufung gemacht werden. In diesem Fall könnte die innere Stimme ein Wegweiser deiner Sehnsucht sein, wie du z.B. deine Freizeit anders gestalten könntest und weniger hart arbeitest.

Innere Stimme – So kommst du schneller und ohne Umwege ans Ziel

Wenn du lernst, wieder auf deine innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen, dann wirst du gleichzeitig auch selbstsicherer und ruhiger in Bezug auf deine Entscheidungen. Zudem hilft es dir dabei, Problemsituationen leichter zu lösen und schwierigen Aufgaben gegenüber besser gewappnet zu sein. Höre also bei der nächsten Entscheidung einmal ganz tief in dich hinein und vertraue auf deine innere Stimme. Lass dich leiten von deinem Inneren und du wirst sehen, dass du dich auf dich verlassen kannst. Höre darauf, was du wirklich willst und setze das in die Tat um. Du wirst sehen, dass dir das zu mehr innerer Ruhe verhilft und du so gelassener und motivierter an die Dinge herangehen wirst.

5 Tipps, die dir dabei helfen deine innere Stimme besser wahrzunehmen

Um auf die inneren Impulse zu hören, ist es hilfreich einen Gang zurückzuschalten und dir Zeit für dich zu nehmen.

– Lasse dich von der Natur inspirieren

Steht eine schwierige Entscheidung an und du weißt einfach nicht, wie du handeln sollst, dann suche nach Ruhe und Kraft in der Natur. Nimm dir Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang und such dir einen schönen Platz zum Chillen. Was fühlst du? Was möchtest du? Spiele alle möglichen Szenarien mental durch. Werde dazu still und höre tief in dich hinein. Nimm die Antwort, die du spürst an und lasse sie einfach einmal auf dich wirken. Hinterfrage sie nicht gleich und pausiere deinen Verstand für einen Moment.

– Lerne zu spüren, was dein Körper schon lange weiß

Der Körper hat eine eigene Intelligenz, die wir viel zu wenig nutzen. Je besser du deinen Körper kennst, umso leichter merkst du, welche Entscheidungen für dich stärkend oder schwächend sein können.
Nimm wahr, ob beim Gedanken an eine Entscheidung in deinem Körper ein Raum aufgeht oder ob sich dein Körper eher verengt und schwer wird beim Gedanken an diese Möglichkeit.
Leichtigkeit im Körper bedeutet: die Entscheidung kreiert mehr Möglichkeiten für dich.
Schwere im Körper bedeutet: die Entscheidung ist nicht unbedingt förderlich.

– Sorge für Ruhe und Entspannung

Damit du deine inneren Impulse besser wahrnehmen kannst, ist es wichtig, dass du den Lärm und die Ablenkung um dich herum vermeidest. Schaffe einen Ort, an dem du ungestört bist. An dem du dich selber auf Empfang stellen kannst, statt nur zu produzieren. Das kann eine Meditation sein oder einfach 15 Minuten alleine im Zimmer sitzen und aus dem Fenster schauen. Je öfter du dich zurückziehen und leise werden kannst, desto eher nimmst du die innere Stimme wahr.

– Reise zu einem stillen Ort in dir

Du kannst dir in einer Imaginationsreise vorstellen, dass es in dir einen stillen Ort gibt, der hinter deinem Alltagsgeschwätz, hinter deinen Ängsten und Zweifeln liegt. Es ist ein ruhiger Ort, er kann in der Natur sein oder einfach ein selbstkreierter heiliger Raum. Wenn du in der Vorstellung an diesen Ort reist und dann Fragen stellst, kannst du Impulse bekommen, die tief aus deinem Inneren kommen und mögliche Antworten auf deine Frage sind.

– Selbstakzeptanz – Nimm dir gegenüber eine wohlwollende Haltung ein

Sei gütig zu dir und lerne dich anzunehmen. Verurteile dich nicht für Gedanken oder Entscheidungen. Nimm dich ruhig gedanklich einmal selbst in den Arm und sag dir, dass, egal was passiert, du hinter deinen Entscheidungen stehst und es für dich in diesem Moment die richtige Wahl war.

 

 

 

 

 

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