Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wer du eigentlich bist und was dich ausmacht? Angenommen jemand würde dir diese Frage stellen, was würdest du darauf antworten?

Einige wären von der Frage vielleicht so perplex, dass sie erstmal mit ihrem Namen oder vielleicht sogar mit ihrem Beruf antworten würden, doch meine Frage geht viel tiefer. Gemeinsam mit dir möchte ich herausfinden, wer du wirklich bist und was alles hinter deiner Person steckt.

Wenn du dir bisher noch keine näheren Gedanken darüber gemacht hast, dann könnte es spannend für dich sein, JETZT damit zu starten.

Was ist Selbstreflexion und für was ist sie gut?

Selbstreflexion bedeutet bewusst darüber nachzudenken und zu beobachten, wer man eigentlich ist, wie man sich selbst wahrnimmt und die eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren. Die zentralen Fragen der Selbstreflexion sind:

„ Wer bin ich und macht das, was ich gerade tue auch wirklich Sinn?“

Ziel ist es, mehr über sich zu erfahren, sich selbst besser zu verstehen und persönlich zu wachsen. Sie dient als eine Art Inventur, um festzustellen wo man gerade steht im Leben und als Grundlage dafür, um gegebenenfalls Veränderungen in der Zukunft vorzunehmen und persönlich zu wachsen. Und das geht nur, wenn man immer wieder inne hält und sich selbst Fragen stellt. So bleibt man handlungsfähig und kann bei Bedarf auch eine Kurskorrektur vornehmen.

Gerade wenn ich in einer Führungsposition bin, ist die Selbstreflexion eine der wichtigsten Kompetenzen.

Wie oft hast du schon gehört, dass man aus „Fehlern“ für die Zukunft lernt? Ähnlich verhält es sich auch mit der Selbstreflexion. Nur wenn du weißt, wer du im Moment bist und wo du stehst, kannst du persönlich wachsen. Sie hilft dir zudem deine Emotionen besser zu steuern und deinen inneren Autopiloten bewusst einmal abzustellen und zu lernen, das Leben so zu gestalten, wie du es auch wirklich möchtest.

10 Impulsfragen zur Selbstreflexion

Ich habe 10 Fragen ausgewählt, die du dazu verwenden kannst, dich besser kennenzulernen. Mein Rat ist, dass du dir ein schönes Notizbuch kaufst und dich bewusst einmal hinsetzt und dir die folgenden Fragen nach und nach in Ruhe beantwortest. Zusätzlich zu meinen Impulsfragen, gibt es natürlich noch ganz viele andere Fragen, die dir bei deiner Selbstreflexion weiterhelfen können. Welche davon die richtigen für dich sind, kommt ganz darauf an, in welchem Bereich du dich weiterentwickeln möchtest. Überlege dir dafür zuerst, ob du dich persönlich, beruflich, in familiärer Sicht oder vielleicht in einem ganz anderen Bereich weiterentwickeln möchtest.

  1. Mit welchen Lebensbereichen bist du im Moment nicht zufrieden? (Familie & Partnerschaft, Beruf & Karriere, Gesundheit, Freizeit & Freunde, Finanzen, Sinn & Spiritualität, persönliche Weiterentwicklung) Was tust du dafür, um etwas in diesem Bereich zu verändern?
  2. Was macht dich im Moment glücklich und gibt dir Kraft? Wie kannst du dir noch mehr Raum dafür nehmen?
  3. In welchem Bereich und mit welcher Tätigkeit bist du der größte Beitrag für die anderen? Gibst du dem genug Raum in deinem Leben?
  4. Gibt es etwas, wofür du dir vergeben möchtest? Anerkenne es und lasse es los.
  5. Was ist DIR wirklich wichtig im Leben? Nicht deinem Partner:in, deinem Chef:in, deinen Eltern etc…, sondern DIR?
  6. Was fehlt dir in deinem Leben und was tust du dafür, das mehr zu leben?
  7. Wenn alles möglich wäre und du keine Angst hättest etwas falsch zu machen, was würdest jetzt sofort verändern?
  8. Welche Niederlagen hast du in der Vergangenheit erlebt und was hast du daraus gelernt?
  9. Was bedeutet für dich Erfolg?
  10. Was tust du gern und was macht dir so richtig Spaß im Leben? Nimmst du dir genug Zeit dafür?

5 Tipps, die dir zu einer besseren Selbstreflexion verhelfen können

Wenn du dich erst einmal dazu entschieden hast, dass du eine innere Bestandaufnahme von dir selbst vornehmen möchtest, dann bist du den ersten wichtigen Schritt bereits gegangen. Wenn dir jedoch trotz den Impulsfragen nicht genügend einfällt und du nicht so richtig weißt, wie du wo du starten sollst, dann beachte die folgenden Tipps:

Gönn dir Ruhe

Nimm dir genügend Zeit, um über dich nachzudenken. Selbstreflexion funktioniert nicht zwischen Tür und Angel. Meine Empfehlung ist es, dass du dir daher einfach einmal bewusst am Wochenende eine Stunde Zeit nimmst, dich mit deinem Lieblingsgetränk an einem gemütlichen Ort entspannst und beginnst, über dich und dein Leben nachzudenken.

Schaffe Routinen

Wenn du Selbstreflexion ab jetzt als festen Bestandteil in deinen Alltag einbauen möchtest, dann schaffe dir Reflexions-Routinen. Es dauert mindestens 21 Tage, bis ein gewisses Verhalten zur Routine wird. Wenn du dir zum Beispiel vornimmst ab jetzt jeden Tag 10 Minuten vor dem Schlafengehen oder nach dem Aufwachen Journaling zu betreiben, dann baue es als fixen Bestandteil in deinen Alltag ein.

Analysiere Situationen in der Vergangenheit

Um dich selbst besser kennenzulernen, empfehle ich dir zu analysieren, wie du bei bestimmten Situationen in der Vergangenheit reagiert hast. Dadurch fällt es dir leichter, Zusammenhänge herauszufinden, Muster zu entdecken oder bestimmte Schlüsse über dein Verhalten zu ziehen.

Sei ehrlich zu dir selbst

Ziel der Selbstreflexion ist es, dich weiterzuentwickeln und persönlich zu wachsen. So wie jeder hast auch du positive Eigenschaften und schwächende Verhaltensweisen. Denk daran, es gibt kein richtiges oder falsches Verhalten. Erlaube dir, alles von dir selber zu sein und entdecke, wer du wirklich bist.
Denk daran, dass du jederzeit etwas verändern kannst, wenn du bereit bist, etwas anderes zu wählen und eine neue Realität zu schaffen.

Sei wohlwollend dir gegenüber

Gib dir selbst Feedback, so wie du es auch gerne von jemand anderem bekommen möchtest. Das bedeutet, dass du dich nicht nur auf deine negativen Seiten konzentrieren sollst, sondern dass du auch deine positiven Seiten ins Bewusstsein holst. Wende zum Beispiel die 3:1-Technik an. Das bedeutet, dass du für jede negative Eigenschaft drei positive Eigenschaften an dir findest. Durch unseren weit verbreiteten defizitorientierten Wahrnehmungsfilter ist die Gefahr groß, dass wir auf das fixiert sind, was uns nicht gelingt.

Selbstreflexion dient nicht nur dazu, sich selbst besser kennenzulernen, sondern sie bildet die Grundlage, um sich persönlich weiterzuentwickeln und Tag für Tag ein Stück mehr zu der Person zu werden, die du gern sein möchtest.

Ich wünsche dir viele Erkenntnisse mit dir selber!

 

Foto: Rattankun Thongbun / istockphoto.com