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“Als Influencer*innen werden Meinungsführer im Social Web bezeichnet. Es handelt sich dabei um einflussreiche Personen im Netz, etwa um Blogger”, so lautet die Beschreibung auf Textbroker.

Ein Influencer ist demnach jemand, der eine Community hat, die ihm freiwillig folgt und seine Ideen und Initiativen unterstützt. Eine ähnliche Aufgabe haben Führungskräfte.

Ein guter Leader*in schafft es, andere Menschen für sich und seine Ideen zu begeistern. Während früher die Ideen der Führungskräfte von den Mitarbeitern meist ungefragt übernommen wurden und Anweisungen gefolgt wurde, geht der Trend immer mehr in eine andere Richtung. Die führende Person ist nicht der Superheld mit Superkräften, der alles weiß, sondern ein Mensch der Verantwortung übernimmt und die Expertise von allen integrieren kann. So geht Zukunft.

Ziel des New Leaderships ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeiter*innen für das Erreichen gemeinsamer Ziele engagieren und im Hinblick auf neue Ideen Eigeninitiative ergreifen.

Führungskräfte und ihre Wirkung auf andere

Um ein Team zu führen und zu begeistern, braucht es nicht nur eine hohe Achtsamkeit, viel Charisma und Empathie, sondern auch das nötige Einfühlungsvermögen. Gute Leader*innen schaffen es, ihre Mitarbeiter zu motivieren und sie gleichzeitig dabei zu unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Stärken im Unternehmen einzusetzen. Weg von „Alter Autorität“ übernehmen inspirierende Führungskräfte vielmehr eine richtungsweisende Rolle, unterstützen Teamarbeit und fördern die Selbstführung ihrer Mitarbeiter*innen.

Das können Führungskräfte von Influencern lernen

Wie schaffe ich es, dass andere Menschen mir folgen und gleichzeitig begeistert sind? Diese Fragen sollten sich nicht nur Influencer stellen, sondern auch Führungskräfte, denn genau das haben die beiden gemeinsam: Sie möchten eine Gruppe von Personen für ihre Ideen begeistern und sie zur freiwilligen Interaktion animieren.

1) Sichtbar sein

Influencer wären keine Influencer, wenn sie von niemand gesehen werden. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den sich Führungskräfte abschauen sollten. Wer sich ständig in seinem Büro oder in Meetings versteckt und kaum Kontakt mit seinem Team pflegt, der wird es schwer haben eine gute Verbindung zu seinen Mitarbeitenden aufzubauen.

Wichtige Unterpunkte hierbei sind Kommunikation und Präsenz. Führungskräfte sollten ihren Mitarbeiter*innen das Gefühl geben, für sie da zu sein und so oft es geht ein offenes Ohr für deren Anliegen zu haben.

2) Wertebasierte Führung

Das Besondere an Influencern ist, dass sie oft eine ganz bestimmte Position zu einem Thema einnehmen. Sie vertreten bestimmte Werte und Ideen und genau das hebt sie aus der Menge heraus. So wie Influencer sollten auch Führungskräfte ihre Werte ganz klar definieren und diese im Unternehmen tagtäglich leben.

3) Sich als Mensch zeigen

Jemand, der authentisch ist und auch einmal Gefühle zeigt, ist viel sympathischer und glaubwürdiger als jemand, der unnahbar wirkt. Menschen lieben es sich mit anderen zu identifizieren und zu sehen, dass hinter unserem Gegenüber auch ein Mensch steckt. Diesen Punkt sollten auch Führungskräfte beachten. Natürlich kann jeder für sich entscheiden, wie viel Privates er oder sie preisgeben möchte, und gleichzeitig wirkt man viel authentischer, wenn man auch einmal mit seinem Team über private Vorlieben, persönliche Erlebnisse oder Interessen spricht.

4) Auf die Kommunikation kommt es an

Kommunikation ist das A und O. Um ein Team gut zu führen, ist es wichtig im ständigen und nahen Kontakt mit den einzelnen Personen zu stehen. Es ist wichtig unter anderem darüber informiert zu sein, wie sich die Mitarbeiter fühlen, welche Schwierigkeiten sie im Moment bewältigen oder ob sie Ideen oder Anregungen haben, die sie einbringen möchten. Gleichzeitig ist es sinnvoll sich auch als Leader*in in regelmäßigen Abständen Feedback über seine Leistung einzuholen, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

5) Kritik zulassen und Selbstreflexion

Als Führungskraft ist es wichtig zu lernen mit konstruktiver Kritik umzugehen. Fehler sind menschlich und dienen dazu, sich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Anstatt beleidigt zu reagieren, sollte Kritik als Chance angesehen werden. Das Eingestehen von Fehlern zeigt zudem Mut und Nahbarkeit, das wiederum stärkt das eigene Standing.

Eine Führungskraft, die sich als Influencer versteht, weiß, wie wichtig eine regelmäßige Selbstreflexion ist. Fragen wie, welche Wirkung will ich erzielen oder welche Botschaft möchte ich vermitteln, sollten daher regelmäßig beantwortet werden und dadurch das eigene Verhalten angepasst werden: Kurskorrektur als wichtige Führungskompetenz.

 

Foto: Jacob Lund/stock.adobe.com