Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

Bestimmt haben Sie im Berufsalltag schon einmal die eine oder andere Person kennengelernt, die Sie einfach unsympathisch fanden und eigentlich wussten Sie gar nicht warum. Einige würden das wahrscheinlich auf die Ausstrahlung zurückführen, ganz selten wird jedoch bemerkt, dass es auch die Stimme ist, die die Wirkung einer Person entscheidend beeinflusst. Die Stimme unseres Gegenübers beeinflusst aber nicht nur, was wir über ihn denken, sondern auch, ob wir ihm vertrauen und ob er uns überzeugen kann.

Stimme kann bewegen und berühren, überzeugen und begeistern!

Meist hören wir viel mehr auf den Tonfall und die Betonung des anderen als auf das, was er wirklich sagt. Die Kunst liegt daher darin, den richtigen Ton zu treffen.
Unsere Stimme ist zudem ein sehr genaues Stimmungsbarometer. Wenn wir verunsichert sind, wird unser Atem beispielsweise kurz und flach. Dadurch geraten wir schlimmstenfalls sogar ins Stocken und unsere Stimme wird kraftlos. Mit zunehmender Verunsicherung kann unsere Stimme sogar ganz versagen.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten:

  • Ein zu leises Sprechen weist auf mangelnde innere Überzeugung oder Unsicherheit hin
  • Zu lautes Sprechen deutet auf innere Anspannung
  • Eine zittrige Stimme wirkt unsicher
  • Eine monotone Stimme wirkt lustlos
  • Eine gehetzte Stimme, kombiniert mit schnellem oder abgehacktem Sprechen, zeugt von Ängstlichkeit oder Übereifer
  • Eine zu hohe oder zu tiefe Stimme verleiht wenig Glaubwürdigkeit. Während die hohe Stimme Überspannung vermittelt und oft abschreckend wirkt, kann eine zu tiefe Stimme Bequemlichkeit oder Selbstverliebtheit signalisieren und monoton wirken, vor allem, wenn das Sprechtempo langsam ist.

Wie die Stimme positiv wirkt

  • Eine ruhige und klare Stimme drückt Souveränität und einen klaren Standpunkt aus.
  • Bei einer wohlklingenden Stimme sind auch die Informationen „stimmig“
  • Nehmen Sie mit Ihrer Stimme Raum ein und sprechen Sie ca. 15 % lauter, damit Sie präsent sind
  • Ein lebhaftes Sprechen kann Bilder und Emotionen bei den Zuhörern freisetzen.

Die gute Nachricht ist, dass Sie Ihre Stimme verändern und damit auch Ihre Wirkung auf andere zum Positiven wandeln können.

Probieren Sie dafür die folgende Übung aus:

Mit dem natürlichen Ton sprechen

  • Step 1: Zählen Sie in Ihrer üblichen Sprechweise und in mittlerer Lautstärke von eins bis zehn.
  • Step 2: Nun wiederholen Sie den Zählvorgang und werden dabei immer langsamer. Fangen Sie an, die Vokale zu ziehen, bis Sie sehr langsam zählen.
  • Step 3: Jetzt sind Sie bei Ihrem Eigen-Ton angekommen. Wiederholen Sie diese Übung einige Male und prägen Sie sich den Ton ein.
    Arbeiten Sie an Ihrer Stimme und vermeiden Sie dadurch in Zukunft ein monotones Sprechen oder einen Singsang.
  • Tipp: Ein kurzes ‚äh’ vor dem Satz weist auf Unsicherheit hin, lässt sich aber auch als Trick einsetzen: Wenn Sie beim Sprechen nicht unterbrochen werden wollen, machen Sie ein langes ‚ääh’ zwischen den Sätzen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer nächsten Präsentation!

Foto: fizkes/stock.adobe.com