Mein Blog: Impulse und Storys aus 1001 Trainings, Coachings und Workshops

„Mach dir Freunde, wenn du sie nicht brauchst, damit du sie hast, wenn du sie brauchst!“ – wahrlich keine neue Erkenntnis. Aber wie schließe ich denn eigentlich Bekanntschaften?

Netzwerken ist gerade im beruflichen Umfeld von großer Bedeutung. Fast wöchentlich gibt es diverse Networking-Events, um sich mit anderen auszutauschen und um vielleicht auch den einen oder anderen nützlichen Kontakt zu schließen. Wenn Sie Events bisher gemieden haben, weil Sie Angst hatten mit „wildfremden“ Menschen Smalltalk zu betreiben und Sie sich manchmal vorstellen, Sie würden womöglich ganz alleine mit Ihrem Glas Wein in der Ecke stehen, dann ist mein Beitrag heute genau das Richtige für Sie.

Smalltalk ist die erste Kommunikationsstufe zum gegenseitigen Kennenlernen und kann gelernt werden. Beachten Sie dabei die folgenden Tipps:

1) Finden Sie den richtigen Zeitpunkt

Erst sollten Sie herausfinden, ob es der richtige Moment für Smalltalk ist, oder ob Ihr potentieller Gesprächspartner den Eindruck macht, lieber für sich alleine bleiben zu wollen. Sie können immer zwischendurch auf dem Flur oder im Lift Smalltalk zur Beziehungspflege einsetzen, aber bitte nur, wenn Sie echtes Interesse an der Person haben. Alles andere wird von Ihrem Gesprächspartner früher oder später enttarnt und das wirft ein sehr schlechtes Licht auf Sie.

2) Springen Sie über Ihren Schatten

Beim Smalltalk können Sie ruhig über Belangloses sprechen. Machen Sie sich keine Sorgen darüber, was Ihr Gegenüber über Sie denken könnte. Ein guter Einstieg wäre zum Beispiel „Hallo, ich bin Tiziana, wir haben uns schon öfter gesehen, wie gefällt Ihnen die neue Arbeit?“ oder „Sie wohnen doch um die Ecke, wie gefällt es Ihnen hier?“. Suchen Sie ein Thema aus, das zum Moment passt, um das Gespräch zu eröffnen. Versuchen Sie beim Smalltalk das Naheliegende anzusprechen, statt über originelle Themen zu diskutieren. Bohren Sie mit Ihren Fragen keine Löcher in den Bauch, amüsieren Sie sich nicht auf Kosten von anderen, gründen Sie keine Leidensgemeinschaft und vermeiden Sie es, Ihren Gesprächspartner zu belehren oder um jeden Preis überzeugen zu wollen.

3) Seien Sie positiv

Fangen Sie ein Gespräch immer positiv an. Es geht erst einmal darum, eine gute Stimmung zu schaffen. Vermeiden Sie politische Gespräche oder Angriffe gegen nicht anwesende Personen. Smalltalk sollte Leichtigkeit besitzen und erst einmal das Naheliegende benennen. Passen Sie aber auf, dass Sie keine abgedroschenen Redewendungen benutzen, sondern in Ihrer Sprache lebendig und authentisch bleiben.

4) Vermeiden Sie Ja/Nein-Fragen

Wenn Sie jemanden mit „Schönes Wetter heute, oder“ ansprechen, dann kann es sein, dass Ihnen Ihr Gegenüber mit „Ja“ antwortet und beide schweigen während Sie weiterhin nebeneinanderstehen. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie offene Fragen wie „Was haben Sie heute nach der Arbeit noch geplant bei diesem Traumwetter?“ stellen.

5) Suchen Sie nach Gemeinsamkeiten

Gemeinsamkeiten verbinden. Je mehr Sie finden, desto enger wird das Band zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner. Nutzen Sie den Smalltalk, um eine Leidenschaft zu finden, die Sie mit Ihrem Gegenüber teilen und Sie werden sehen, dass es plötzlich keine Kraft mehr erfordert, die Konversation aufrechtzuerhalten.

Ich möchte meinen heutigen Beitrag als Anlass nehmen und Ihnen eine kleine Aufgabe stellen. Sprechen Sie im Laufe der nächsten Woche jemand Neues an und wenden Sie dabei diese Tipps an.
Berichten Sie mir danach, wie es Ihnen dabei gegangen ist!

Foto: gradyreese/istockphoto.com