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Im heutigen Beitrag werde ich dir 5 Tiefstatus-Fallen vorstellen, die du unbedingt vermeiden solltest, wenn du souverän und selbstbewusst wirken möchtest.

Ich habe dieses Thema bereits in Folge #7 des Leise Ladies Podcasts aufgegriffen, in der ich ganz konkret die körpersprachlichen Signale des Hochstatus und des Tiefstatus beschreibe. Höre gerne noch in diese Folge rein, um mehr über die Unterschiede zu erfahren. Doch keine Sorge, falls du noch nicht in diese Folge reingehört hast – ich werde kurz zusammenfassen, wie sich diese beiden Begriffe unterscheiden, bevor wir dann in die 5 Tiefstatus-Fallen eintauchen.

Zusammengefasst bedeutet Hochstatus, dass jemand Raum einnimmt, Gestik einsetzt, eine klare Stimme hat und sichtbar präsent ist.
Im Gegensatz dazu zeigt Tiefstatus eine zurückhaltende, klein machende Körpersprache, wie zum Beispiel hängende Schultern, das Festhalten an sich selbst, eine leise Stimme und nervöse Gesten.

Neben dem körpersprachlichen Tiefstatus gibt es auch den verbalen Tiefstatus und den Tiefstatus im Bezug auf das Verhalten. Diese gehen oft miteinander einher und bedingen sich gegenseitig.

5 typische Tiefstatus-Fallen, in die gerade leise Ladies oft tappen:

1. Die Weichmacher-Falle

Stell dir vor, du möchtest etwas einfordern, sei es als Führungskraft, Kollegin oder Selbstständige. Du willst jemanden um einen Gefallen bitten und beginnst den Satz in etwa so: „Es wäre vielleicht ganz schön, wenn du für mich die Aufgabe X bis morgen umsetzen könntest.“

Du merkst sicher direkt die „Weichmacher“. Solche Formulierungen im Konjunktiv, mit „vielleicht“ oder „sozusagen“, schwächen unsere Aussagen ab und mindern unsere Souveränität.

2. Die Selbst-Abwertungs-Falle

Die Selbst-Abwertungs-Falle bedeutet, dass ich mich selbst durch das, was ich sage, relativiere oder abwerte. Das passiert vielen leisen Ladies vor allem dann, wenn es um die eigenen Leistungen geht.

Sätze wie „Ich glaube, ich kann ganz gut…“ oder „Man sagt, dass ich…“ mindern unseren Selbstwert und beeinflussen unsere Wirkung auf andere.

3. Die Entschuldigungs-Falle

Der Name lässt es erahnen: Wenn du in die Entschuldigungs-Falle tappst, dann entschuldigst du dich ständig und für alles.

Wenn wir uns ständig entschuldigen, vermitteln wir ein Bild von Unsicherheit und Zweifeln an uns selbst. Dabei geht es nicht darum, generell auf Entschuldigungen zu verzichten, sondern darum, souverän und angemessen damit umzugehen. Selbst im Hochstatus können wir uns entschuldigen, wenn es angebracht ist.

4. Die Image-Falle

In der Image-Falle schwächen wir uns vorsorglich ab, bevor wir überhaupt loslegen. Vor einer Präsentation beispielsweise sagen wir: „Mmh, ich hatte jetzt nicht so viel Zeit, sie vorzubereiten – sie ist jetzt nicht so gut…“, „Ich bin jetzt nicht so in die Tiefe gegangen…“.

Kurz gesagt: Wir reden unsere Arbeit schlecht und machen uns klein, bevor wir überhaupt angefangen haben. Dadurch beeinflusst du dein Gegenüber – und zwar nicht auf positive Weise. Denn du redest dem anderen ein, dass deine Leistung nicht gut ist.

Mit solchen selbst-abwertenden Aussagen schaffen wir unbewusst ein negatives Image. Selbst wenn wir High-Performerinnen sind und großartige Arbeit geleistet haben, schwächen wir uns durch solche Formulierungen unnötig ab.

5. Die Nett-und-harmlos-Falle

Die fünfte Falle ist die Nett-und-harmlos-Falle, auch bekannt als die People-Pleaser-Falle. In dieser fällt es uns schwer, „Nein“ zu sagen, oder wir haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir es tun. Wir möchten von allen gemocht werden und versuchen daher, es allen recht zu machen. Dabei halten wir uns mit unserer Meinung zurück und finden es schwer, Entscheidungen zu treffen, aus Angst vor Ablehnung oder der Sorge, was andere denken könnten.

Doch wie können wir diesen Fallen entkommen?

Was du stattdessen tun kannst

Der Schlüssel liegt – wie so oft – in unserem Inneren. Du bist, was du denkst, und das strahlst du aus.

Versuche also immer wieder, in eine innere Haltung zu gehen, die lautet: „Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, was ich kann.“

Vielleicht kannst du es sogar spielerisch betrachten und dir sagen: „Ich bin die Königin und fordere ein, ohne Angst zu haben, aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden.“ Finde deine eigene Formulierung, die sich für dich stimmig anfühlt.

Oftmals liegen hinter diesen Tiefstatus-Fallen tief verwurzelte Ängste, Überzeugungen und alte Programme, die immer noch aktiv sind. Doch du hast die Fähigkeit, Kraft und Ressourcen, diese Programme zu ändern. Du kannst sie bewusst loslassen und an deiner inneren Haltung arbeiten.

Natürlich ist das nicht immer so leicht und auch ein Prozess, jedoch mit bewusster Selbstreflexion kannst du alte Muster erkennen und mit neuen Programmen – mit neuen, stärkenden Glaubenssätzen und Überzeugungen – überschreiben.

Wir schreiben das Jahr 2023 und wir Frauen dürfen einfordern, uns abgrenzen, unsere Wertigkeit anerkennen, uns zeigen und sichtbar sein. Jede von uns ist wichtig und einzigartig. Genau dafür ist die Leise Ladies Community da – um uns gegenseitig zu stärken und unsere eigenen Stärken zu erkennen.

Wir brauchen dich mit all deinen Fähigkeiten. Deine Qualitäten sind gefragt und werden gebraucht – in Teams, Unternehmen und als Selbstständige. Deshalb habe ich die Leise Ladies Community und den Podcast ins Leben gerufen, um die Bühne nicht den Blendern zu überlassen.

Die 5 Tiefstatus-Fallen auf einem Blick

Ich möchte dir abschließend noch einmal alle 5 Tiefstatus-Fallen zusammengefasst aufzeigen.

  1. Die Weichmacher-Falle: Vermeide Konjunktive und Weichmacher
  2. Die Selbst-Abwertungs-Falle: Nutze eine klare und verbindliche Sprache, wenn du über dich sprichst. Versuche dich nicht selbst abzuwerten und deine Leistungen zu relativieren.
  3. Die Entschuldigungs-Falle: Hör’ auf, dich ständig für etwas zu entschuldigen, was keine Entschuldigung braucht.
  4. Die Image-Falle: Vermeide dich selbst oder deine Arbeit vorsorglich abzuschwächen und sei achtsam, wie du über dich sprichst.
  5. Die Nett-und-harmlos-Falle: Erlaube dir, etwas einzufordern und für dich einzustehen. Sei dabei klar, verbindlich und freundlich-hartnäckig in der Kommunikation.

Leise Lady to go:

Mach dir für die nächsten Tage bewusst, in welche Fallen du in der Vergangenheit schon häufiger getappt bist oder in welche du aktuell oft fällst. Bewusstwerdung ist der erste Schritt, denn nur was du wahrnimmst, kannst du auch aktiv verändern.

Sei hierbei wohlwollend und liebevoll dir selbst gegenüber. Wenn du erkennst, dass du in eine Falle getappt bist, dann mach dich dafür nicht selbst fertig, sondern freue dich, dass du es überhaupt wahrgenommen hast.

Wenn du deine Tiefstatus-Fallen ausfindig gemacht hast, es dir jedoch schwer fällt, diese zu vermeiden, dann melde dich gerne bei mir für ein Coaching und wir gehen den Weg zusammen.

Ich verspreche dir: Es ist so viel mehr möglich, als du dir vorstellen kannst!

 

 

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