Viele von uns sind im Moment im Home Office. Die Arbeit wird selbstverantwortlich von zu Hause aus erledigt, ohne dass jemand vor deinem Tisch steht und deine Tagesstruktur bestimmt. Wie und wann du deine Aufgaben erledigst, ist in den meisten Fällen völlig egal, solange du dein Ergebnis zeitgerecht abgibst.
Während diese neue Routine für einige von uns ein Segen ist, kämpfen andere mit dem Home Office. Denn es ist gar nicht so einfach zu Hause konzentriert zu arbeiten und dabei noch motiviert zu bleiben. Für den Sport gilt ähnliches.
Wer kennt es nicht, im Fitnessstudio motiviert uns der Trainer oder unsere Trainingspartnerin, jedoch daheim, wer motiviert uns da?
Im Idealfall du selbst!
Wenn du es bisher nicht geschafft hast, dich zu bestimmten Tätigkeiten aufzuraffen oder wenn du regelmäßig viel zu viel Zeit bei der Erledigung deiner Aufgaben benötigst, dann probiere es doch einmal mit meinen Empfehlungen rund um das Thema Selbstmotivation.
Erstelle dir einen Wochenplan
Setz dich am Anfang der Woche hin und überleg dir, welche Aufgaben zu erledigen sind. Schreib alle auf und ordne sie dann nach Priorität, z.B. mit der ABC-Analyse:
A-Aufgaben sind wichtig und werden sofort erledigt, B-Aufgaben sind weniger wichtig und können später erledigt oder delegiert werden, C-Aufgaben sind unwichtig und können entweder delegiert oder ganz in den Mülleimer entsorgt werden.
Was musst du unbedingt diese Woche erledigen und was kannst du bereits für nächste Woche vorarbeiten? Teile dir deine Aufgaben so ein, dass du jeden Tag gewisse Dinge erledigst. Halte dich an deinen Plan und mache keine Ausnahmen. Wenn du zum Beispiel einen Arzttermin oder eine andere Verabredung hast, dann beachte dies in deiner Wochenplanung und nimm dir für diesen Tag etwas weniger vor.
Bedenke dabei, dass du am Vormittag am produktivsten bist. Erledige komplizierte Aufgaben oder Dinge, die dir absolut keinen Spaß machen gleich zu Tagesbeginn. Streiche erledigte To Dos von deinem Zeitplan. Das motiviert zusätzlich.
Zerlege große Ziele in kleine Zwischenziele
Wenn du dir Ziele vorstellst, die sehr weit entfernt sind oder die sehr schwer zu erreichen sind, dann demotiviert das nur. Wenn du dir heute zum Beispiel vornimmst, den kompletten Kleiderschrank auszuräumen und wieder neu zu ordnen, dann hast du womöglich nach einer Stunde keine Lust mehr.
Zerlege dein Ziel daher in kleine Zwischenziele. Wie wäre es zum Beispiel mit den Jacken zu beginnen, am nächsten Tag ordnest du die Hosen und am Tag darauf T-Shirts.
So rückst du Schritt für Schritt an dein Ziel heran.
Das Gleiche gilt auch für andere Ziele im Leben. Wenn du dir vornimmst, 20 Kilometer zu laufen und du bist am ersten Tag bereits nach einem Kilometer aus der Puste, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du dein Ziel früher oder später aufgibst. Nimm dir lieber vor, dass du täglich 20 Minuten laufen gehst und dass du deine Zeit wöchentlich um 5 oder 10 Minuten steigerst.
Wichtig ist, dass du dir für das Erreichen großer Ziele oder Visionen täglich konkrete und gut umsetzbare Handlungen vornimmst, die dich dem Wunschziel näher bringen. Schreibe sie auf und mache täglich kleine Schritte, statt einmal im Monat einen großen Schritt.
Mach Pausen – die 45/15 Regel
Wenn du schnell den Faden verlierst, dann versuche alle Störquellen, die dich auf deinem Weg zum Ziel ablenken könnten zu vermeiden. Probiere es bei der Arbeit zum Beispiel einmal mit der 45/15-Regel. Das bedeutet, dass du dich 45 Minuten lang voll und ganz auf deine Aufgabe konzentrierst. Danach kannst du 15 Minuten lang machen was du möchtest. Nutze diese 15 Minuten zum Beispiel, um auf dein Handy zu schauen und Nachrichten zu beantworten, etwas zu trinken, um dich kurz zu bewegen,…etc. Dadurch bleibst du während den 45 Minuten-Intervallen fokussiert und kannst so Aufgaben schneller erledigen.
Wenn du viele Online-Meetings durchführst, dann plane z.B. 50 Minuten Meeting-Zeit und 10 Minuten Zeit zum Erholen oder als mentale Vorbereitung für den nächsten Call. Bei halbstündigen Terminen planst du 25 Minuten Meeting und 5 Minuten Pause.
Ansonsten wirst du zum Online-Zombie, das passiert gerade in vielen Unternehmen.
Eat the frog first
Vielleicht hast du schon einmal von Brian Tracys Buch gehört. Das Prinzip hinter seiner Methode ist einfach, aber sehr effektiv. Wenn du verschiedene Aufgaben zu erledigen hast, dann beginne stets mit derjenigen, die dir am wenigsten Spaß macht oder die dir am kompliziertesten erscheint. Wenn du erstmals das Schlimmste hinter dir hast, dann kann es nur noch besser werden. Wende diese Regel auch bei der Erledigung deiner Aufgaben und der Erreichung deiner Ziele an.
Bilde ein Team als gegenseitige Unterstützung und Motivation
Tausche dich mit Gleichgesinnten aus und bleibe auf diese Art und Weise motiviert. Wenn du siehst, dass jemand dasselbe Ziel verfolgt wie du und schon etwas weiter ist, dann spornt dich das womöglich an.
Angenommen du möchtest ab jetzt jede Woche ein Buch lesen, dann suche dir jemanden, der das gleiche Ziel verfolgt und tausche dich einmal wöchentlich über das gelesene Buch aus. So setzt du dich selbst unter Druck und hast keine Ausrede mehr, das Buch doch nicht rechtzeitig fertig zu lesen.
Tausche dich mit Personen über deine Ziele und den Weg dahin aus. Setze gemeinsame Ziele mit Freunden und Bekannten und überprüft regelmäßig euren Fortschritt.
Für mich ist der Glaubenssatz „Ich muss alles alleine schaffen“ veraltet.
Meine Empfehlung: Bilde ein virtuelles Team aus 3-6 Personen, trefft euch jede Woche für 15-60 Minuten remote und tauscht euch über eure Ziele und kleinen Erfolge aus. Es entstehen dadurch Verbindlichkeit, neue Ideen oder unterstützende Impulse.
Und wenn jemand aus dem Team einen Durchhänger hat, kommen motivierende Worte aus der Gruppe.
Hier gibt es Infos zu der Methode Working out Loud (WOL), die im agilen Zeitalter immer beliebter wird: https://workingoutloud.com/de/home/
Höre motivierende Podcasts
Wenn du niemanden hast, der dich motiviert, dann suche nach guten Motivational Speaker. Es gibt viele gute kostenlose Podcasts zu verschiedenen Themenbereichen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn du am Morgen täglich eine Folge anhörst, während du dich fertig machst?
Oft bekommen wir auf diese Art und Weise zusätzliche Motivation von außen oder uns werden bestimmte Dinge bewusst, über die wir vorher noch gar nicht nachgedacht haben.
Zusatztipp: Als Selbständige lernen zu delegieren
Wenn es bestimmte Dinge gibt, die dir überhaupt keinen Spaß machen oder zu denen du dich absolut nicht motivieren kannst, dann überlege dir, diese Tätigkeiten an jemand anderes zu delegieren.
Angenommen es ist für dich keine willkommene Abwechslung dein Haus oder deine Wohnung zu putzen. Engagiere jemanden, der das Aufräumen für dich übernimmt.
Damit schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Auf der einen Seite musst du die Tätigkeit nicht mehr selbst übernehmen und auf der anderen Seite, hast du mehr Zeit produktiv zu sein. Das funktioniert natürlich auch für viele andere Bereiche im Leben.
Hast du keine Lust auf den organisatorischen Kram bei der Arbeit? Dann lasse eine virtuelle Assistentin diese Tätigkeit für dich übernehmen. Und du kannst nebenbei auch noch neue Ideen mit deinem virtuellen Assistenten für dein Business co-kreieren.
Lass dich von anderen Menschen unterstützen und setze den Fokus auf die Tätigkeiten, in denen du brillant bist und die dir Spaß machen.
Welcher dieser Tipps hat dir besonders gut gefallen? Wie hältst du deine Motivation aufrecht und wie gehst du an große Ziele heran? Ich freue mich von dir zu lesen!
Foto: Prostock-studio/stock.adobe.com
Neue Kommentare