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Führen ohne disziplinarische Befugnis – das klingt zunächst nach einer Herausforderung, doch auch nach einer enormen Chance.
Laterale Führung basiert nicht auf Autorität durch Hierarchie, sondern auf Einfluss, Vertrauen und authentischer Präsenz. Besonders in modernen Arbeitswelten, wo Teams oft interdisziplinär und hierarchiefrei zusammenarbeiten, ist diese Fähigkeit entscheidend, z.B. als Projektleiterin.
Doch wie gelingt laterale Führung? Und wie kannst du dabei deine eigene Rolle bewusst gestalten?

1. Akzeptanz aufbauen: Du bist die Expertin

Ein zentraler Aspekt der lateralen Führung ist, dass andere deine Kompetenz und Rolle akzeptieren – auch wenn du nicht alles weißt. Deine natürliche Autorität entsteht nicht durch Allwissenheit, sondern durch Klarheit, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen. Es geht darum, fachlich und menschlich zu überzeugen, anstatt zu dominieren.

Frage dich:

  • Wie nehme ich meine eigene Expertise wahr?
  • Wissen andere, was ich mache und wofür ich stehe?

Indem du deine eigene Position klar kommunizierst und dich sichtbar machst, stärkst du deine Glaubwürdigkeit.

2. Beziehungen stärken: Einfluss statt Machtspiele

Laterale Führung ist Beziehungsarbeit. Ohne disziplinarische Befugnisse kannst du andere nur dann gewinnen, wenn sie Vertrauen in dich haben. Authentische Beziehungen sind der Schlüssel, um langfristig Einfluss zu nehmen.

Tipps:

  • Netzwerke aufbauen: Baue starke Verbindungen zu den Menschen auf, mit denen du arbeitest.
  • Verbindlichkeit zeigen: Halte Zusagen ein und sei verlässlich.
  • Offene Kommunikation: Sprich auf Augenhöhe und transparent, um Vertrauen zu schaffen.

Indem du auf Augenhöhe agierst und den Menschen hinter der Aufgabe siehst, kannst du ein Umfeld schaffen, in dem Zusammenarbeit gerne gelebt wird.

3. Stimme stärken: Präsenz zeigen, ohne laut zu sein

Eine starke Stimme bedeutet nicht, die Lauteste im Raum zu sein. Es geht darum, klar zu kommunizieren und deinen eigenen Ausdruck zu finden.

  • Teile dich mit: auch wenn du nicht alles wissen kannst, stelle gute Fragen.
  • Sei sichtbar: Präsenz entsteht, wenn du aktiv mitgestaltest und deine Meinung teilst, auch bei Unsicherheiten.
  • Kommuniziere authentisch: Bleibe dir treu und setze auf Überzeugung statt Druck.
  • Setze bewusst deine Stimme ein, um andere zu überzeugen. Stimme führt. Immer. Unbewusst.

Nutze die Gelegenheit, Einfluss auszuüben, indem du Klarheit in Gespräche bringst und andere befähigst, gemeinsam Lösungen zu finden.
Eine lebendige Stimme und Ausdrucksweise unterstützt dich dabei.

4. Umgang mit Kritik: Hochstatus bewahren

In der lateralen Führung wirst du manchmal auf Widerstände stoßen – das gehört dazu. Entscheidend ist, wie du damit umgehst.

  • Reagiere gelassen auf Kritik und bleibe offen für andere Perspektiven.
  • Entlarve Machtspiele, setze auf sachliche Argumente – statt eine negative emotionale Ladung – und auf Verbindlichkeit.
  • Lerne aus Konflikten, ohne deine Glaubwürdigkeit infrage zu stellen.

Eine Haltung von Respekt und Offenheit signalisiert Stärke und wird dich langfristig unterstützen, schwierige Situationen souverän zu meistern.

5. Selbstmarketing: Wofür bist du zuständig?

Laterale Führung bedeutet auch, dass du dich klar positionierst: Was ist deine Aufgabe, und welchen Mehrwert bringst du?

  • Sei dir deiner eigenen Fähigkeiten bewusst und sprich aktiv darüber.
  • Nutze jede Gelegenheit, deine Rolle sichtbar zu machen, ohne dich aufzudrängen.
  • Stärke deine Präsenz in Meetings, Projekten und anderen Teamformaten.

Wenn du deinen Beitrag klar kommunizierst, stärkst du nicht nur deine Position, sondern machst auch deutlich, warum es sich lohnt, dir zu folgen.

Laterale Führung als Chance

Laterale Führung erfordert keinen Titel oder hierarchische Macht. Sie basiert auf Beziehungen, Vertrauen und einer klaren Positionierung. Indem du deine Stärken einsetzt, Kritik als Entwicklungsmöglichkeit siehst und authentisch kommunizierst, kannst du eine natürliche Autorität aufbauen, die andere inspiriert und motiviert.

Frage dich regelmäßig:

  • Welche Rolle habe ich in meinem Team?
  • Mach für dich Erwartungsmanagement: wer erwartet was von wem?
  • Für welches Thema stehe ich, und wie kann ich das sichtbar machen?

Laterale Führung ist eine Chance, nicht nur erfolgreich andere zu überzeugen, sondern auch deine eigenen Fähigkeiten und dein Selbstbewusstsein weiterzuentwickeln. Nutze sie – und gestalte deinen Einfluss, unabhängig von Titeln oder formaler Macht.

 

 

 

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